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An der Breite Straße wird derzeit der Turm der Garnisonkirche wiederaufgebaut. Er wird 88 Meter hoch.
© Soeren Stache/dpa

Musikalischer Protest: "Moorsoldaten" gegen Neubau der Garnisonkirche

Ein Aktionsbündnis will am Freitagnachmittag gegen den Wiederaufbau der Garnisonkirche demonstrieren - mit Chorälen, Bratsche und Querflöte.

Potsdam - Am Freitagnachmittag wollen Musiker der Musik- und Aktionsgruppe "Lebenslaute" zum 75. Jahrestag der Kapitulation des Naziregimes gegen den Neubau der Garnisonkirche in Potsdam demonstrieren. 

Um 15.30 Uhr sollen an der Ecke Dortustraße/ Breite Straße alte Chorälen mit zum Teil neuen Texten, darunter das Lied "Moorsoldaten" (1933 im KZ Börgermoor geschrieben) und ein aserbaidschanisches Friedenslied, mit Geige, Bratsche, Cello und Querflöte, vorgetragen werden. Für die Initiatoren ist die Garnisonkirche weiterhin ein "Symbol des preußischen Militarismus". Wäre die Ruine der 1968 gesprengten Kirche vielleicht noch ein passendes Mahnmal gewesen, der Wiederaufbau stehe aber „dafür, dass momentan in Deutschland nicht der Frieden, sondern Militarismus und Nationalismus gefördert werde", heißt es in der Ankündigung des Protests. Es sei zu befürchten, dass in diesem Bau "in neuer Form stattfinden wird, was früher schon hier stattfand: Krieg wird als notwendig erklärt und der Waffeneinsatz zum Mittel der Wahl erhoben". 

"75 Jahre nach der Kapitulation des faschistischen Deutschlands dürfen keine Mittel verwendet werden, um eine für die Nazis so bedeutsame Kriegskirche wieder zu errichten", sagt Franziska P., Sopransängerin bei Lebenslaute. Nur "wer den Frieden will, sich auch auf den Frieden vorbereiten und ihn leben [...]. Nur wer Krieg wolle, übe den Krieg", heißt es in einer Mitteilung des Bündnisses.

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