Moderner Fünfkampf in Potsdam: Mit Volldampf unterwegs
Vergangenes Jahr überraschte der Potsdamer Fünfkämpfer Marvin Dogue als Viertplatzierter bei der Weltmeisterschaft in Kairo. Wenn nun an gleicher Stelle die neue Weltcupsaison startet, beginnt für den 22-Jährigen die Mission: Etablieren in der internationalen Spitze. Dabei rast die "Doggomotive".
Für Marvin Dogue ist es die Rückkehr an den Ort seines bisher größten Einzelerfolges. Der Moderne Fünfkämpfer des OSC Potsdam startet beim am heutigen Mittwoch beginnenden Meeting von Kairo in die neue Weltcupsaison. Vergangenes Jahr hatte er in Ägyptens Hauptstadt einen herausragenden vierten Platz bei der Weltmeisterschaft belegt und erinnert sich gerne daran zurück. „Der Viertbeste der Welt – das war schon ein tolles Gefühl“, sagt er im Interview auf der Internetseite des nationalen Fünfkampf-Verbandes. „Vor allem wenn man Welt- und Europameister hinter sich lässt und ohne große Erwartungen antritt.“
Seine gedämpften Ambitionen waren vor allem der Vorsaison geschuldet. Die fand für ihn quasi überhaupt nicht statt. Eine komplizierte Verletzung am Schlüsselbein setzte Marvin Dogue monatelang außer Gefecht, sodass er erst 2017 wieder richtig im Wettkampfbetrieb steckte und entsprechend demütig war. Doch schnell wurde klar, dass sich der 22-Jährige auf ein starkes Niveau zurücktrainiert hatte. Bei der deutschen Meisterschaft gewann er vor seinem älteren Bruder Patrick, der in Rio de Janeiro als Olympiasechster geglänzt hatte. Kurz darauf gab es bei der Europameisterschaft Staffelbronze für die „Doggomotive“ – mit diesem Schlagwort bezeichnen sich die Dogues in sozialen Netzwerken.
Dogue-Brüder sind derzeit Deutschlands beste Pentathleten
Der Ursprung der Bezeichnung liegt in einem Trainingslauf mit Vereinskollege Fabian Liebig. Der hatte die beiden Brüder zwischenzeitlich abgehängt, doch sie beschlossen kurz vor Schluss, nochmal richtig Dampf zu machen und rauschten letztlich zu Liebig heran wie ein rasender Zug. Seitdem ist die „Doggomotive“ ihr Markenbegriff. „Patrick und ich verstehen uns gut und natürlich spornen wir uns im Training so auch an“, erklärt Marvin. Beim Wettkampf wiederum sei Patrick für ihn „ein Gegner wie die anderen auch“, Tipps würden dann eher selten untereinander ausgetauscht. „Da will sich keiner herausnehmen und dem anderen sagen, was richtig oder falsch ist.“
Wo er seine größten Defizite hat, weiß Marvin Dogue ganz genau: beim Schwimmen und Reiten. Stärkste Disziplin des Sportsoldaten ist der stets zum Abschluss des Pentathlons stattfindende Laser-Run, die Kombination aus Laufen und Schießen. Bei der WM voriges Jahr hatte er darin die beste Zeit aller Finalteilnehmer hingelegt, 2015 gelang ihm sogar eine Schieß-Weltrekord – ebenfalls in Kairo.
Fünf der acht deutschen Weltcupstarter kommen aus Potsdam
Wenn dort nun die diesjährige Weltcupsaison startet, ist Marvin Dogue in bester Potsdamer Gesellschaft. Fünf der acht deutschen Teilnehmer stellt der OSC. Neben ihm sind noch Christian Zillekens, der voriges Jahr in Kairo Staffel-Vizeweltmeister wurde, und Fabian Liebig dabei. Sowie in der Frauenkonkurrenz die zweifache Team-Weltmeisterin Janine Kohlmann und die mehrfache internationale Nachwuchs-Medaillengewinnerin Anna Matthes, die ihr Debüt auf der Weltcupbühne gibt. Für alle gilt zunächst immer der Sprung ins Finale der besten 36 Aktiven als primäres Bestreben.
Marvin Dogue möchte aber inzwischen mehr. „Mein Ziel ist auf jeden Fall, mich stabil vorne zu etablieren. Das heißt bei Weltcups eine Platzierung konstant unter den Top 15 und bei den Großereignissen vielleicht noch etwas weiter vorne“, so der Potsdamer, dessen insgesamt größter Triumph knapp zweieinhalb Jahre her ist. Bei der Elite-WM 2015 in Berlin gewann er mit Alexander Nobis Staffelgold. „Der Titel“, sagt er, „war in vielfacher Hinsicht die Initialzündung für meine Karriere.“ Sie nimmt zusehends immer mehr Fahrt auf. Wie eine Lokomotive.
+++ Wettkampfhöhepunkte 2018 +++
In Kairo findet vom heutigen Mittwoch bis Sonntag die erste Station des Fünfkampf-Weltcups 2018 statt. Es folgen die Meetings in Los Angeles (27. bis 31. März), Kecskemét (3. bis 7. Mai) und Sofia (23. bis 27. Mai), ehe in Astana vom 21. bis 24. Juni das große Finale der Wettkampfserie ausgetragen wird. Für die Potsdamer Pentathleten gilt es, sich über gute Weltcupresultate für die internationalen Höhepunkte zu empfehlen. Die Europameisterschaft steigt im ungarischen Székesfehérvár (17. bis 23. Juli), die Weltmeisterschaft in der anspruchsvollen Höhenluft von Mexico City (8. bis 16. September). Vom 30. Juni bis 1. Juli werden in Berlin die deutschen Meister ermittelt.
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