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SC Potsdam gegen Ladies in Black Aachen: Mit einem Fuß im Viertelfinale

Die Volleyballerinnen des SC Potsdam gewinnen das erste Pre-Play-off-Spiel gegen die Ladies in Black Aachen und machen damit einen großen Schritt Richtung Endrunde. Bei der Partie in der MBS-Arena schauen nur 395 Fans zu, wofür es laut Verein ärgerliche Gründe gibt.

Einen 3:0 (25:23, 25:22, 26:24)-Heimerfolg landeten die Volleyballerinnen des SC Potsdam am Mittwochabend im ersten Pre-Play-off-Spiel gegen die Ladies in Black Aachen und stehen dadurch mit einem Fuß im Bundesliga-Viertelfinale. Das Ticket für die Runde der besten acht deutschen Mannschaften können sie nun am Sonntag durch einen Sieg in Aachen (16 Uhr) buchen. „Das ist auch ganz klar unser Ziel. Wir wollen in der zweiten Partie die Entscheidung“, sagte SCP-Cheftrainer Alberto Salomoni: „Das wäre eine super Sache, denn dann hätten wir eine ganze Woche Vorbereitungszeit auf das Viertelfinale gegen Schwerin.“ Sollten die Potsdamerinnen entgegen ihrer Bestrebungen übermorgen doch verlieren, käme es am kommenden Mittwoch zum finalen Duell dieser Zwischenrundenpaarung – in der MBS-Arena.

Diese war bei der vorgestrigen Begegnung so schlecht besucht wie noch nie in der aktuellen Saison. Nur 395 Zuschauer füllten die Ränge, was rund der Hälfte des Schnitts im Spieljahr 2015/16 entspricht. Leere Plätze en masse. Woran lag es? Hat Potsdam etwa nach der eher enttäuschenden Hauptrunde der Salomoni-Truppe etwas die Lust am Frauen-Volleyball verloren? „Nein“, meinte SCP-Sportdirektor Toni Rieger. Stattdessen sei die nunmehr in gravierendem Maße mangelnde Publikumsresonanz durch das Zusammentreffen von gleich zwei Problemen zu erklären.

Murren über die Mittwochsansetzungen

Das erste ist prinzipieller Natur. „Diese Ansetzungen am Mittwoch sind einfach Gift für uns Vereine“, murrte Rieger. „Wer am nächsten Morgen früh raus muss, oder auch Eltern mit Kindern, können da nicht zu den Spielen kommen. Die Zuschauerzahlen sinken und damit unsere Einnahmen. Zudem verhindert es, dass wir den Volleyballsport populärer machen.“ An einer Statistik lässt sich belegen, wie „giftig“ die mitten in der Woche stattfindenden Matches sind. Acht standen im bisherigen Saisonverlauf auf dem SCP-Programm. Durchschnittlich kamen 700 Zuschauer. Bei den sechs Wochenendpartien waren es immerhin rund 900. Macht eine Differenz von mehr als 20 Prozent. 

Daher plädiert Toni Rieger dafür, die Anzahl der Mittwochstermine drastisch zu reduzieren. „Dann würde sich die Saison auch etwas länger ziehen und müsste nicht in sechs Monaten durchgerattert werden.“ Dass es bislang so ist, hänge mit dem vom internationalen Volleyballverband vorgegebenen Rahmenterminplan zusammen, erklärte der Potsdamer Sportdirektor: „Die geben den möglichen Zeitraum vor und die Bundesliga muss sich dann daran halten.“

Saskia Hippe schmettert sich aus dem kleinem Formtief

Und als würde nicht ein Mittwoch allein schon reichen, um den Fan-Zustrom Richtung MBS-Arena zu bremsen, so wurde dies – nach Riegers Meinung – vorgestern noch aus einem weiteren Grund zusätzlich gehemmt: „Ärgerlicherweise haben die Pogida-Kundgebung und Gegendemonstrationen in der Innenstadt für derart große Verkehrsstörungen gesorgt, dass – wie wir gehört haben – viele unserer Anhänger zu Hause geblieben sind.“

Diejenigen, die kamen, sahen, dass das 3:0 deutlicher klingt, als es tatsächlich war. In allen drei Durchgängen musste das Heim-Team viel investieren, um jeweils kurz vor Satzende einen Rückstand wettzumachen. Sehr auffällig agierte bei dem 86-minütigen Schlagabtausch Saskia Hippe. Die SCP-Angreiferin erzielte starke 27 Punkte und schmetterte sich damit aus ihrem kleinen Formtief.

SCP: Gjorgijevska, Arrechea, Rühl, Drewniok, Katic (3), Schaus, Sydlik, Hölzig (7), Gründing (6), Silge (4), Hippe (27), Roani, Mapeli Burchardt (9), Radzuweit

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