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Es werden viel mehr offene Stellen als im Vorjahr gemeldet.
© dpa

Arbeitslosigkeit in Potsdam sinkt: Mehr offene Stellen

Gute Nachrichten: Die Arbeitslosenquote in Potsdam geht weiter zurück. Und das wird vermutlich auch so weitergehen.

Potsdam - Der Arbeitsmarkt in Potsdam entwickelt sich weiter positiv. Wie die Arbeitsagentur Potsdam am gestrigen Dienstag mitteilte, sank die Zahl der Arbeitslosen in der Landeshauptstadt wie auch in den Vormonaten seit Jahresbeginn leicht. Aktuell sind 5936 Potsdamer ohne Job – das entspricht 6,7 Prozent. Im Vormonat war erstmals die Grenze von 6000 Arbeitslosen unterschritten worden. Auch im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Zahl der Jobsuchenden. Im Juni 2014 lag die Quote noch bei 7,1 Prozent.

Auf dem Ausbildungsmarkt fällt es Unternehmen offenbar zunehmend schwer, geeigneten Nachwuchs zu finden. „Wir haben trotz des nahenden Ausbildungsbeginns im Sommer noch sehr viele freie Ausbildungsplätze im Angebot“, sagte der operative Geschäftsführer der Potsdamer Arbeitsagentur, Manfred Pollnow.

Viele offene Stellen seit Jahresbeginn

Voraussichtlich wird es auch in den kommenden Monaten so weitergehen. Ein Indiz dafür sind die Stellengesuche bei der Agentur für Arbeit Potsdam. Dort wurden im Juni 431 offene Stellen gemeldet. Das entspricht einem Plus von 67,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Seit Jahresbeginn haben Potsdamer Firmen insgesamt 2128 neue Mitarbeiter gesucht. Aktuell sind 1277 Stellen noch unbesetzt. „Wir hatten unglaublich viele Stellengesuche schon seit Jahresbeginn“, sagte die Sprecherin der Agentur für Arbeit Potsdam, Katharina Roloff, den PNN. Gesucht wurden demnach vor allem Mitarbeiter in Handwerksberufen, der Kraftfahrzeugbranche sowie in der Gesundheitsbranche und dem Sozialwesen für Logopäden, Physiotherapeuten und Pflegekräfte. Auch der Tourismus-Bereich meldete neu zu besetzende Stellen. „Eigentlich wird derzeit überall nachgefragt“, betonte Roloff.

Dennoch äußerte sie sich vorsichtig, was die zukünftige Entwicklung der Arbeitslosenqote anbetrifft. „Der Trend ist momentan so, dass wir uns immer verbessert haben“, sagte sie. Zwar sei zu vermuten, dass der Arbeitsmarkt im kommenden Monat ähnlich gut aufgestellt sein werde. Dies könne sich aber auch noch ändern. Aktuelle Entwicklungen wie beispielsweise die Spannungen mit Russland um den Ukraine-Konflikt oder die Schuldenkrise in Griechenland haben Roloff zufolge jedenfalls keinen Einfluss auf den Potsdamer Arbeitsmarkt. Dies gilt auch für die Einführung des Mindestlohns von 8,50 Euro pro Stunde. Auch hier habe es keine Effekte gegeben, sagte sie.

Schlechte Chancen für Langzeitarbeitslose

Trotz der guten Lage haben Langzeitarbeitslose offensichtlich kaum eine Chance, ihre Situation zu verbessern. 34,6 Prozent der Potsdamer ohne Job oder 2063 Menschen sind schon länger als zwölf Monate arbeitslos. Im Juni kamen noch einmal acht Fälle hinzu, was eine Zunahme von 0,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat entspricht.

Stefan Engelbrecht

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