Corona-Lage in Potsdam: Mehr als 700 Kinder und Jugendliche in Quarantäne
Die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt ist leicht gesunken - aber noch über dem Landesniveau. Das Impfzentrum Metropolishalle ist geschlossen.
Potsdam - Nach tagelangem Anstieg sind die Corona-Werte in Potsdam am Wochenende gesunken. Am Sonntag meldete das Rathaus auf seiner Internetseite noch eine Sieben-Tage-Inzidenz von 54,9 Infektionen, gerechnet auf 100.000 Einwohner. Am Freitag lag dieser Wert noch bei 63,7. Insgesamt meldete die Stadt am Samstag und Sonntag 33 Neuinfektionen. Am vergangenen Wochenende waren noch 46 Ansteckungen gemeldet worden.
Gleichwohl liegt die Inzidenz in Potsdam noch weit über der durchschnittlichen Landesinzidenz – die am Sonntag mit 36 angegeben wurde. Bundesweit liegt die Inzidenz aktuell bei 61 – Tendenz ebenso rückläufig.
Hospitalisierungsinzidenz leicht gestiegen
Die landesweite Sieben-Tage-Hospitalisierungsinzidenz lag wiederum am Sonntag bei 1,07, am Vortag noch bei 0,91. Dieser Wert gibt die Patientenzahl an, die mit einer Covid-Erkrankung stationär behandelt wurden innerhalb der letzten Woche pro 100.000 Einwohner. Wie berichtet kann das Land hier ab einer Inzidenz von sieben die Corona-Regeln verschärfen.
Die im Verlauf der vergangenen Woche gestiegenen Corona-Werte in Potsdam waren auch auf viele Infektionen in Kitas und Schulen zurückzuführen. Stand Freitagabend waren 84 Kinder und Jugendliche sowie 15 Angestellte infiziert, teilte das Rathaus auf PNN-Anfrage mit. Am vorigen Montag ging es noch um insgesamt 58 Fälle in dem Bereich.
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Extrem gestiegen sind auch die Quarantäne-Fälle: Am Freitagabend betraf das 744 Kinder und Jugendliche, am vorigen Montag waren es noch 400. Besonders im Fokus stehen laut Rathaus die Fontane-Oberschule in der Waldstadt mit 25 Infektionen, die Eisenhart-Grundschule in der Innenstadt mit neun Fällen und die Kita „Sternschnuppe“ mit zehn positiven Corona-Tests. In den Schulen hatte das Gesundheitsamt als eine Gegenmaßnahme wieder eine Maskenpflicht erlassen. Eine weitere Einrichtung mit mehr als einem Fall ist laut Rathaus die Grundschule im Bornstedter Feld.
Impfzentrum in der Metropolishalle geschlossen
Zugleich ist am Wochenende das Impfzentrum in der Babelsberger Metropolishalle planmäßig geschlossen worden – nach neun Monaten und 176.750 Impfungen, wie die Stadtverwaltung via Twitter mitteilte. Geimpft werde nun weiter bei mehr als 100 niedergelassenen Ärzten in der Stadt sowie bei mobilen Impfaktionen, hieß es. Am Wochenende fanden davon zwei statt – und zwar am Alten Markt und im Johanniter-Quartier in der Zeppelinstraße. Termine für die kommende Woche hat das Rathaus noch nicht bekannt gegeben.
Die Sicherheitsbehörden mehrerer Bundesländer zeigen sich derweil einer Umfrage zufolge äußerst besorgt über das Gefahrenpotenzial, das von Corona-Leugnern und der Querdenker-Szene ausgeht. Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein warnten vor einer Radikalisierung der Anti-Corona-Proteste, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Sonntag online berichteten. Einzelne Innenbehörden sehen zudem eine wachsende Gewaltbereitschaft in der Szene.
Brandenburg habe zum Beispiel im Jahr 2021 bisher 133 Straftaten, davon acht Gewaltdelikte, registriert, die im Zusammenhang mit der Pandemie verübt wurden. Anders als in anderen Bundesländern sind allerdings die Impfzentren in Brandenburg weitgehend von Attacken verschont geblieben. Es habe aber vereinzelte Beschmierungen und leichten Beschädigungen gegeben, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums. Der Impfbetrieb sei dadurch aber nicht beeinträchtigt worden. (mit dpa/epd)