SC Potsdam: Lockruf in die Arena
Die Bundesliga-Volleyballerinnen des SC Potsdam möchten beim vereinseigenen Masters Werbung für sich betreiben. Die Hallentore werden für das Publikum allerdings nur am Samstag geöffnet, dafür ist der Eintritt frei. Das Turnier musste kurzfristig umgestaltet werden.
Die Improvisationsfähigkeit von Eugen Benzel ist dieser Tage gefragt. Der Teammanager des Frauen-Bundesligisten SC Potsdam muss das vom heutigen Freitag bis Sonntag stattfindende vereinseigene 6. Volleyball-Masters umkonzipieren, da Tschechiens Meister VK Agel Prostejov kurzfristig abgesagt hat. „Ich habe überall herumtelefoniert, um noch Ersatz zu besorgen. Aber es ließ sich leider nichts realisieren“, erzählt Benzel.
Somit schrumpft das Teilnehmerfeld von vier auf drei Teams. Neben dem SCP werden die rumänische Spitzenmannschaft CSM Targoviste sowie Polens Erstligist Budowlani Torun ans Netz der MBS-Arena treten. Entsprechend musste auch der Turniermodus angepasst werden. Statt „jeder gegen jeden“ mit einer täglichen Partie pro Team treffen die Clubs nun zweimal aufeinander, sodass immer ein Team doppelt an einem Tag ran muss. „Der Charakter des Turniers ist zwar dadurch verfälscht, letztlich geht es aber darum, viel Spielpraxis zu sammeln. Und das bleibt ja“, sagt der SCP-Teammanager. „Genauso wie die Tatsache, dass es gegen gute Konkurrenz ein Härtetest für uns ist.“
Team-Präsentation und Spiel gegen Torun
Diesen absolvieren die Potsdamerinnen etwa zur Halbzeit ihrer Saisonvorbereitung. Um zum Liga-Auftakt am 14. Oktober daheim gegen den Dresdner SC fit zu sein, wurde am 8. August mit dem Training begonnen. „Traditionell“, erklärt Eugen Benzel, „lag im August der Fokus auf Athletik. Jetzt steht wieder der Ball im Mittelpunkt und es beginnt die Zeit der Testspiele.“ Eines hat der Hauptrundenvierte der vergangenen Bundesligasaison bereits bestritten – 5:0 wurde beim Zweitligisten Stralsunder Wildcats gewonnen. Die nächsten Praxisübungen folgen nun beim Masters in der heimischen Arena.
Deren Türen werden sich für die Öffentlichkeit allerdings nur am morgigen Samstag öffnen. Aus Erfahrung der bisherigen Turnierauflagen verzichtet der SC Potsdam darauf, den offiziellen Hallenbetrieb von Anfang bis Ende zu fahren. „Der Aufwand mit Securitypersonal, Catering und so weiter ist einfach zu groß und unverhältnismäßig, wenn man sieht, dass wir dann teilweise nur mit 150 Zuschauern rumgedümpelt sind“, sagt Benzel. „Deshalb diesmal der volle Fokus auf den einen Tag.“ Einmal richtig und nicht dreimal halbgar könnte das Motto lauten. Weil der SCP, wie es Benzel nennt, „das Masters als Chance sieht, tolle Werbung für sich zu machen“, wird der Eintritt kostenfrei sein. „Wir hoffen, dass wir so Leute, die bislang noch nicht oder nur selten bei uns waren, anlocken und ihnen möglichst Lust machen, zu einem Pflichtspiel wiederzukommen.“ Das Programm für morgen sieht vor: 16 Uhr Präsentation des Potsdamer Teams, 17 Uhr die Partie zwischen Torun und Targoviste, um 19.30 Uhr messen sich die Gastgeberinnen mit Torun.
Gründing weiterhin im EM-Vorbereitungskader
Nicht für den SCP auflaufen wird Lisa Gründing. Die Mittelblockerin befindet sich im Vorbereitungscamp der deutschen Nationalmannschaft für die Ende September beginnende Europameisterschaft. Eine erste Kaderauslese hat Gründing, die unlängst ihr A-Länderspieldebüt geben durfte, schon überstanden. Noch eine weitere Akteurin wird gestrichen, um das 14 Damen starke Aufgebot zu finalisieren. Insofern ist offen, wann sie wieder zu ihrem Vereinsteam stößt.
Bei einer Heimpartie, das steht fest, werden Potsdams Fans Lisa Gründing jedenfalls frühestens am ersten Liga-Spieltag sehen. Bis dahin testet der SCP ansonsten nur am 16. September zu Hause gegen Schwarz-Weiß Erfurt. „Aber nicht-öffentlich“, betont Eugen Benzel. „Und danach reisen wir zu Turnieren nach Tschechien und Polen, ehe wir ein abschließendes Trainingslager in Rumänien machen.“ Die Mannschaft von Cheftrainer Davide Carli ist dann zu Gast bei CSM Targoviste – jenem Club, der seinerseits jetzt zum Masters in Potsdam empfangen wird. Dass die beiden Vereine „eine kleine Kooperation starten“, so Eugen Benzel, kommt nicht von ungefähr. Seit diesem Sommer ist Guillermo Naranjo Hernández Trainer von Targoviste. Ihn kennen die SCP-Verantwortlichen bestens, war er doch bislang Coach von Bundesliga-Konkurrent Allianz MTV Stuttgart, den er zwischen 2015 und 2017 in sieben nationale Endspiele führte und ihm dabei drei Titel bescherte.
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