Volleyball beim SC Potsdam: Laura Emonts versetzt ihren Trainer ins Schwärmen
Fit, schnell, schlagkräftig: Laura Emonts hat sich als Leistungsträgerin beim Brandenburger Frauen-Bundesligisten etabliert. Allerdings brauchte es nach ihrer Rückkehr zum SCP einige Zeit, bis sie wieder richtig angekommen war.
Potsdam - Gut Ding will Weile haben. „So sieht es aus“, sagt Laura Emonts und lacht. Im September 2019 war die Volleyballerin kurzfristig zum Bundesligisten SC Potsdam zurückgekehrt, „aber es dauerte, bis ich wieder richtig angekommen war“. Das ist inzwischen geschehen. Die 28-Jährige gehört in der zweiten Hälfte der Hauptrunde zu den Leistungsträgerinnen des Tabellendritten und versetzt ihren Trainer ins Schwärmen. „Laura ist in einer unfassbar guten Form“, sagt Guillermo Hernandez. „Sie macht einen großartigen Job.“
Sie macht ihn wieder. Denn bereits von 2009 bis 2012 war Emonts, damals noch unter ihrem Geburtsnamen Weihenmaier, eine führende Kraft beim Erstligisten aus Brandenburg. Nach drei Jahren in Potsdam zog die gebürtige Badenerin weiter zu den Bundesligakontrahenten Ladies in Black Aachen, Schweriner SC und Nawaro Straubing, ehe sie ins Ausland ging. Emonts schlug für den tschechischen Serienmeister VK Prostejov auf und holte dann 2019 den nationalen Titel in Griechenland mit Olympiakos Piräus.
Herausfordernde Anpassung an neues Team und Spielsystem
Anschließend habe sie eigentlich aus persönlichen Gründen ein halbes Jahr lang gar nicht mehr Volleyball spielen wollen, sagt Emonts. Aber weil die Tschechin Eva Hodanova beim SCP durch den Medizincheck fiel und nicht weiter unter Vertrag genommen werden konnte, nahm der Potsdamer Club Kontakt zu seiner Ehemaligen auf. Die Nähe zur Familie in Hamburg sowie „ein gutes Gefühl bei den Gesprächen mit der sportlichen Leitung und dem Trainer“ hätten sie bewogen, doch bereits wieder ans Netz zu gehen, erklärt Emonts. „Ich bin absolut zufrieden, den Schritt so gemacht zu haben.“
Aller Anfang war allerdings schwer. Erst wenige Wochen vor dem Saisonstart stieß sie zur Mannschaft, hatte seit April nicht mehr Volleyball gespielt „und den ganzen Sommer nichts gemacht“, wie Coach Hernandez sagt. „Die anderen Spielerinnen waren ihr mehrere Wochen im Training voraus.“ Und anspruchsvoller als das Aufholen des Fitnessdefizits war die Anpassung an das für sie unbekannte Spielsystem. Hernandez fordert eine Offensive mit hohem Tempo, „weil das der einzige Weg ist, um gegen Top-Teams zu gewinnen“, wie er findet. Emonts war aber immer gewohnt, hohe Bälle zu bekommen, die Angriffe waren etwas schleppender, statischer. „Auf einmal sollte sie jetzt hier eine Geschwindigkeit umsetzen, die sie noch nie in ihrem Leben gespielt hatte“, betont Hernandez. Das sei eine enorme Umstellung und habe Zeit gebraucht. „Aber Laura hat das phantastisch gelernt. Sie ist jetzt schnell. Sehr schnell.“
Verletzung von Abercrombie brachte sie in die Startformation
Nachdem die frühere deutsche A-Nationalspielerin zunächst nur vereinzelt als Einwechseloption zum Zuge gekommen war, änderte sich ihre Rolle ab Januar grundlegend. Potsdams Top-Scorerin Brittany Abercrombie fiel verletzt aus. Außen-Annahme-Spielerin Emonts, die auch auf der Diagonalposition gut agieren kann, sollte sie ersetzen. „Wenn sich jemand anderes verletzt, ist das nicht schön“, sagt sie. „Aber für mich war es eine Chance.“ Die sie genutzt hat. Auch nach der Rückkehr von Abercrombie behauptete sich die 1,80 Meter große Angreiferin in der Startformation. Sie ist Teil eines flexiblen Offensivgespanns um die US-Amerikanerin. In den acht Partien seit ihrer Hereinnahme steuerte Emonts durchschnittlich rund 18 Punkte pro Partie bei. Ein starker Wert.
Die U20-Weltmeisterin von 2009 strahlt auf dem Feld Ruhe und Entschlossenheit aus, übernimmt Verantwortung. Anfang April wird sie 29 Jahre alt und geht in einer Mannschaft, deren Durchschnittsalter bei rund 25 Jahren liegt, mit ihrer Erfahrung voran. „Wir zeichnen uns als Team durch Zusammenhalt aus. Wir kämpfen füreinander“, sagt Laura Emonts vor dem letzten Hauptrundenspiel am Samstag auswärts gegen den USC Münster. Danach folgen die Playoffs. „Ich bin überzeugt, dass für uns sehr viel möglich ist.“ Mit rasantem Tempospiel, das sie längst verinnerlicht hat.
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