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SV Babelsberg gegen International Leipzig: Kopfballstarker Lückenreißer

Nulldrei-Neuzugang Shala zeigt beim Testspiel gegen International Leipzig seine Stärken im Sturm. Seine besten Momente hatte er, als er in die Luft ging.

Potsdam - Ein Flankenball flog nach dem anderen in den Strafraum des FC International Leipzig. Von der linken sowie rechten Seite kamen sie ins Zentrum gesegelt und waren zumeist an genau einen Akteur des SV Babelsberg 03 adressiert: Andis Shala. „Für das Spiel mit hohen Bällen ist er der ideale Mann“, sagte Nulldrei-Trainer Cem Efe über seinen Neuzugang, der am Samstag beim 3:1 (1:0)-Sieg gegen Oberliga-Aufsteiger Leipzig das erste Mal im Karl-Liebknecht-Stadion auflief. Und gleich auffiel.

Vom Anpfiff weg war der 26 Jahre alte Fußballer ein Fixpunkt im Babelsberger Spiel. Als Zwischenstation im Aufbau eines Angriffs oder als letztes Glied dieser Kette trat er oft in Erscheinung. Seine besten Szenen hatte der Mann mit der Trikotnummer neun vor allem, wenn er in die Lüfte ging. Mit seinen 1,91 Meter Körperhöhe bei durchtrainierten 86 Kilogramm ist Andis Shala prädestiniert für Kopfballstärke und spielte diese im Testkick gegen den FC International aus.

Acht Neuzugänge für den SV Babelsberg 03

Ein Torerfolg war ihm allerdings nicht vergönnt. Aber immerhin eine Vorlage ging auf sein Konto. Beim 2:1 durch Neuzugang Merphi Kwatu (84.) legte er gekonnt mit der Brust ab. Zudem trafen Erdal Akdari (22.), ebenfalls neu bei Nulldrei, und Tobias Grundler (89.) – für die Gäste aus Sachsen war Ladule Lako Losarah (74.) erfolgreich. „Bei mir hat noch das Quäntchen Glück im Abschluss gefehlt“, befand Andis Shala nach Abpfiff.

Er ist der letzte von acht Neuzugängen, die in dieser Sommerpause an den Babelsberger Park gewechselt sind. „Damit haben wir uns qualitativ und in der Breite verbessert“, urteilte Almedin Civa. Der Sportliche Leiter des SVB hatte in den zurückliegenden Wochen insbesondere Ausschau nach Angreifern gehalten. Schließlich krankte das Nulldrei-Spiel in den Vorjahren zumeist in der Offensive. Mit Andis Shala, Matthias Steinborn, Merphi Kwatu und Onur Uslucan, der wegen einer Knöchelverletzung allerdings noch ausfällt, glaubt er, nun ein Quartett verpflichtet zu haben, das für ordentlich Schwung vor dem gegnerischen Tor sorgen kann. Vom Erstgenannten war Civa am Samstag sehr angetan: „Man hat gesehen, dass Andis robust in der Spitze agiert, sich in jeden Ball hineinschmeißt. Er arbeitet sehr mannschaftsdienlich.“ Zudem könne Shala die Kugel gut absichern und so gleich mehrere Gegenspieler an sich binden. „Dadurch reißt er Lücken für andere.“

Shala trennte sich vom BFC Dynamo

In der vergangenen Saison trug der kopfballstarke Lückenreißer noch das Trikot des BFC Dynamo. „Aber dort wird ein komplett anderes System gespielt, das nicht zu mir passt. Deshalb habe ich mich mit dem BFC auch darauf geeinigt, getrennte Wege zu gehen“, erzählte Shala. „Erste Wahl“ bei der Vereinssuche sei dann der SV Babelsberg gewesen. „Hier wird jetzt viel über die Außenpositionen gemacht. Die Flanken von dort brauche ich – das ist mein Spiel.“

Dieses zur Entfaltung zu bringen, hat der Kicker mit kosovarisch-albanischen Wurzeln bereits bei vielen Klubs versucht. In seinem Fußballer-Leben ist er schon weit gereist. In der Jugend schnürte Shala die Töppen bei Waldhof Mannheim und Hannover 96, danach zog es ihn vom VfR Mannheim nach Schottland zu Dundee United. Weiter ging die wilde Fahrt über die Stationen Hallescher FC, Carl Zeiss Jena und BFC Dynamo. „Ich habe viele Erfahrungen gesammelt. Vor allem die drei Jahre bei Dundee waren toll. Wir sind Pokalsieger geworden und ich habe dort sogar ein Testspiel gegen den FC Barcelona bestritten. Messi war auch mit dabei“, berichtete er von einem Highlight seiner Vergangenheit.

Trainer Cem Efe: "Wir wollen uns weiterentwickeln"

Die Namen der Gegner klingen in der Gegenwart deutlich kleiner. Statt auf Barca trifft er auf den Berliner AK oder Budissa Bautzen. Dieser Regionalliga-Alltag beginnt am kommenden Wochenende auf ein Neues. Für Babelsberg 03 mit dem Auswärtsspiel bei Viktoria Berlin. „Danach werden wir wissen, wo wir stehen“, meinte Coach Cem Efe, der im Test gegen Leipzig noch mal zwei verschiedene Spielsysteme erprobte. Seine Begründung: „Wir wollen variabler in dieser Hinsicht werden, uns weiterentwickeln.“ In Halbzeit eins testete er eine Dreierabwehrkette und Doppelsturmspitze, nach der Pause standen vier Verteidiger in hinterster und nur Andis Shala in vorderster Reihe.

Dessen erstes Pflichtspiel mit dem SVB wird übrigens in ihm noch sehr vertrauter Umgebung stattfinden. Weil Viktorias Stadion in Lichterfelde derzeit einen neuen Rasen bekommt, wird die Partie am Sonntag nämlich im Jahn-Sportpark ausgetragen: der Heimstätte von Shalas letztjährigem Arbeitgeber BFC Dynamo.

Babelsberg 03: Gladrow (46. Otremba); von Piechowski (46. Fiegen), Schönwälder, Akdari; Sindik (73. Schulze-Buschhoff), Hellwig (46. Cubukcu); Saalbach, Uzun (62. Kwatu), Cepni; Steinborn (62. Grundler), Shala  

Tore: 1:0 Akdari (22.), 1:1 Losarah (74.), 2:1 Kwatu (84.), 3:1 Grundler (89.)

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