VfL Potsdam und HV Grün-Weiß Werder: Knapper Sieg hier, deutliche Niederlage dort
Sowohl der VfL Potsdam als auch der HV Grün-Weiß Werder waren am Wochenende im Drittliga-Heimspieleinsatz. Während die Potsdamer Handballer ihr mitreißendes Match gegen die SG Flensburg-Handewitt II gewannen, mussten sich die Werderaner wieder geschlagen geben.
Potsdam - In der 3. Handball-Liga Nord traten am Wochenende sowohl der VfL Potsdam als auch der HV Grün-Weiß Werder vor heimischem Publikum an. Die Werderaner verloren, der VfL fuhr einen Sieg ein.
VfL Potsdam
Wie schon bei der ersten Saison-Heimpartie des VfL Potsdam vor zwei Wochen fiel nun auch beim zweiten Match in eigener Halle die Entscheidung in dramatischen Schlusssekunden. Mit einem Unterschied: Während es damals die Gäste von der HSG Norderstedt/Henstedt-Ulzburg waren, die den Siegtreffer sechs Sekunden vor Ertönen der Sirene erzielten, konnte am gestrigen Sonntag der VfL jubeln – Christian Schwarz traf nach 59:56 Minuten zum 30:29 (16:13)-Erfolg der Potsdamer gegen die SG Flensburg-Handewitt II. „Wir haben am Ende die Ruhe bewahrt und uns die zwei Punkte verdient“, meinte Schwarz anschließend.
Die Adler, die sich mit nunmehr 6:4 Punkten auf Tabellenplatz sieben verbessert haben, flatterten ab Mitte der zweiten Halbzeit einem knappen Rückstand hinterher, ehe sie noch mit den letzten Flügelschlägen das Überholmanöver schafften. „Das war der Lohn dafür, dass wir gegen einen qualitativ sehr starken Kontrahenten viel investiert haben“, befand VfL-Trainer Jens Deffke, dessen Mannschaft im Duell mit der Talente-Riege des amtierenden deutschen Vizemeisters häufig eine schlechte Feinjustierung bei den Würfen offenbarte. „Wir haben wirklich viele Fahrkarten geschossen“, erklärte er in Bezug auf die zig Abschlüsse, die an Latte und Pfosten klatschten oder von SG-Torwart Thore Jöhnck pariert wurden.
Doch allzu viel bemängeln wollte Deffke nicht. Lieber schwärmte er von einem „tollen, mitreißenden Handballspiel“, das vor 724 Zuschauern in der MBS-Arena „eine Menge Highlight-Aktionen“ zu bieten hatte. Zum Beispiel den Geniestreich von Phil-Lukas Winter. Nach Ablauf der ersten 30 Minuten hatten die Gastgeber nochmal einen Freiwurf zugesprochen bekommen, der direkt ausgeführt werden musste. Vor dem Schützen Winter baute sich eine massive Mauer von sechs gegnerischen Spielern auf, die der Rechtshänder raffiniert überwand, indem er sich zur Seite fallen ließ und den Ball links am Abwehrbollwerk vorbei in die Maschen zirkelte. „So ein Tor gelingt nur ganz selten. Das Video davon werde ich mir definitiv besorgen“, erzählte der 21-Jährige, der für sein Kunststück frenetisch von den VfL-Fans und seinen Teamkollegen gefeiert wurde. Noch mehr Ekstase herrschte nur nach der Schlusspointe von Christian Schwarz. Tobias Gutsche
VfL: Schulz, Twarz – Weiß, Einenkel (1), Schwarz (4), Trabelsi, Dierberg (7), Piske (4), Spengler (4), Deutsch (4), Münchberger (2), Hempel, Gugisch (2), Winter (2)
HV Grün-Weiß Werder
Gut 25 Minuten keimte Hoffnung auf den ersten Punkterfolg des HV Grün-Weiß Werder in der 3. Liga. Solange blieben die Blütenstädter im Heimspiel gegen den OHV Aurich auf Tuchfühlung, wenngleich sie von Beginn an einem Rückstand hinterherliefen. Doch es reichte nur bis auf den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 9:9 in der 22. Spielminute durch Yannik Schindel. Am Ende ging auch die fünfte Partie für den Außenseiter mit 23:35 (11:15) deutlich verloren, Aurich wurde seiner Favoritenrolle vollauf gerecht.
Die letzte Aktion kurz vor der Pause machte ein Stück weit den Unterschied zwischen dem Liga-Neuling und dem derzeitigen Tabellenzweiten aus Ostfriesland deutlich. Werder hatte noch einmal auf 11:14 verkürzt, war offenbar mit den Gedanken schon in der Pause, als Aurichs Wilke de Buhr weit aus dem Rückraum einfach noch mal abzog – vorbei am verdutzten Grün-Weiß-Keeper Tom Lessig, der ansonsten ein starker Rückhalt war. Mit ihrer routinierten und abgezockten Spielweise sowie ihrer körperlichen Dominanz waren die Gäste den Werderanern letztlich klar überlegen. Genau diese Stärke zeichnete Aurich auch aus, als zu Beginn der zweiten Halbzeit die grünen-weißen Akteure überhastet und unkonzentriert den Abschluss suchten und wiederholt scheiterten. Ihre Gegenstöße trugen die Norddeutschen indes zielstrebig und abgeklärt vor. Ein 5:0-Lauf zum 22:14 zwischen der 35. und 40. Minute brachte die Gäste auf die Siegerstraße. Werder baute zunehmend ab, Kampfgeist und Moral waren gebrochen, sodass Aurich die Führung nunmehr ohne große Mühe Tor um Tor auf schließlich zwölf Treffer ausbaute.
Bemerkenswert der Zuspruch der Werderaner Fans. Trotzdem sie die inzwischen vierte Niederlage ihrer Mannschaft in der Halle am Haeckel-Gymnasium erlebten, applaudierten sie dem Team, das den Rückhalt am kommenden Samstag auch brauchen wird: Dann kommt der Champions-League-Sieger von 2013, der HSV Hamburg, nach Werder. Peter Könnicke
Werder: Lessig, Göres – Lemaitre (1), Harnge (1), Schugardt, Drescher (3), Huntz (6), Nehls (3), Boede, Jürschke (4), Schütz (1), Schindel (2), Wirt (2)
- bbbbbb
- Brandenburg neu entdecken
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Content Management Systeme
- Das wird ein ganz heißes Eisen
- Deutscher Filmpreis
- Die schönsten Radtouren in Berlin und Brandenburg
- Diversity
- Friedrichshain-Kreuzberg
- Lichtenberg
- Nachhaltigkeit
- Neukölln
- Pankow
- Reinickendorf
- Schweden
- Spandau
- Steglitz-Zehlendorf
- Tempelhof-Schöneberg
- VERERBEN & STIFTEN 2022
- Zukunft der Mobilität