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Potsdam: „Klein Sanssouci“ zwangsversteigert

Käufer der Kleingartensparte kündigte noch im Gerichtssaal den Gartenfreunden den Pachtvertrag

Käufer der Kleingartensparte kündigte noch im Gerichtssaal den Gartenfreunden den Pachtvertrag Brandenburger Vorstadt - Eines seiner Lage nach attraktivsten Flurstücke Potsdams in direkter Nähe zum Park Sanssouci hat gestern im Zuge der Zwangsversteigerung einen neuen Besitzer gefunden: Das Areal an der Lennéstraße 17, auf dem sich die Gärten der Sparte „Klein Sanssouci“ befinden, wurde für 40000 Euro an den gebürtigen Potsdamer und heute in Darmstadt ansässigen Eckhard Vogel verkauft. Noch im Versteigerungssaal des Amtsgerichten sprach der Käufer dem durch Friedrich Niehaus vertretenden Verband der Garten- und Siedlerfreunde (VGS) die Kündigung des Zwischenpachtvertrages aus. Für das bei der Zwangsversteigerung ebenfalls zum Verkauf stehende Areal in der Lennéstraße 21a mit einem Verkehrswert von etwa 1,4 Millionen Euro fand sich gestern kein Bieter. Auf diesem Gelände befinden sich neben Wohnhäusern auch die Gärten der Sparte „Zum Teehäuschen“ mit 14 Pächtern. Für den Verkauf der Lennéstraße 21a wird ein neuer Versteigerungstermin angesetzt. Niehaus zufolge wollte der VGS für die 19 Pächter von „Klein Sanssouci“ selbst ein Angebot abgeben. Niehaus: „Soviel Geld haben wir aber leider nicht.“ Der neue Besitzer hatte zuerst nur 28 000 Euro geboten – nach späterer Erklärung Vogels, um die Gartenfreunde zum Zuge kommen zu lassen. Jedoch hatte die Gläubigerbank signalisiert, bei dieser Summe das Versteigerungsergebnis nicht zu akzeptieren. Erst daraufhin hatte Vogel sein Gebot auf die Mindestforderung von 40000 Euro erhöht. Der neue Besitzer von „Klein Sanssouci“ erklärte, er habe das Areal Lennéstraße 17 „aus Nostalgie“ gekauft, er sei bereits Teileigentümer der Lennéstraße16. Die Kündigung des Zwischenpachtvertrages begründete er mit dem ihm zustehenden Kündigungsrecht nach dem Erwerb, das er wahrnehmen wolle. Dennoch werde es mit den Kleingärtnern „eine vernünftige Lösung“ geben. Er wolle sie nicht um die „Früchte ihres Gartenlebens bringen“. Die Zwangsversteigerung war nach der Insolvenz der Berliner Immobilienfirma G.U.S.T.R.A. notwendig geworden. Diese habe Anfang der 90er Jahre „geglaubt, an der Lennéstraße 17 ein gewaltiges Terrassenhaus hinbauen zu können“, so Niehaus. Der Bebauungsplan Nr. 84, der kurz vor der Rechtsgültigkeit steht, sieht dafür jedoch weiter die Nutzung als Gartenland vor, so dass die Pläne unrealisierbar geworden sind. Niehaus zufolge hoffe Vogel nun, auf den ersten drei Parzellen dennoch bauen zu können – „an der einzigen Stelle, von wo man von der Lennéstraße aus noch direkt in den Park Sanssouci sehen kann“, so Niehaus.

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