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Garnisonkirche: Kein Moratorium für Garnisonkirche

Die Linke forderte einen Planungsstopp für den umstrittenen Wiederaufbau der Garnisonkirche - lediglich Die Andere stimmte noch dafür

Eine Mehrheit der Stadtverordneten lehnt es ab, sich für ein Moratorium für den umstrittenen Wiederaufbau der Garnisonkirche starkzumachen. Das hatte die Linke am Mittwoch mit einem Antrag gefordert – doch mit ihr stimmte einzig die Fraktion Die Andere. Zuvor hatte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) empfohlen, das Moratorium – also einen Planungsstopp – abzulehnen. Unter anderem gebe es für das Projekt bereits eine Baugenehmigung, sodass die Stadtverordneten keinen Einfluss auf die konkrete Planung mehr hätten.

Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg hatte argumentiert, der angekündigte Bürgerdialog zum Wiederaufbauprojekt müsse ergebnisoffen sein: „Ein Dialog macht wenig Sinn, wenn das Ergebnis feststeht.“ Ohne ein Moratorium verbaue man sich die Chance für einen breiten Konsens – zumal in der Kirche ein Versöhnungszentrum etabliert werden solle.

Der Andere-Stadtverordnete Lutz Boede merkte sarkastisch an, angesichts fehlender Spenden für das Projekt bestehe faktisch ein Moratorium. Bis 2017 soll der Turm der 1945 durch einen Bombenangriff stark beschädigten und 1968 auf Geheiß der DDR-Führung gesprengten Barockkirche aufgebaut werden. Durch Förderung des Bundes steht inzwischen rund die Hälfte der nötigen 40 Millionen Euro zur Verfügung.

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