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Ein Ausschnitt aus einem der Entwürfe für das geplante Denkmal.
© Ottmar Winter

Denkmal auf Luisenplatz: Jury verpasst sich Maulkorb

Eigentlich sollte auf dem Luisenplatz in Potsdam längst ein Demokratie-Denkmal stehen. Bisher ist aber nicht einmal klar, welcher Entwurf umgesetzt werden soll.

Potsdam - Rätselraten um das auf dem Luisenplatz geplante Denkmal für die friedliche Revolution 1989: Die Jury, die einen Entwurf für das Denkmal küren soll, hat sich nach ihrer jüngsten Sitzung einen Maulkorb verpasst. "Wir haben uns darauf verständigt, noch keine Ergebnisse öffentlich zu machen", sagte ein Mitglied nach der am Mittwochabend beendeten Sitzung. 

Zuvor hatte die Jury seit 15 Uhr im Kulturamt der Stadt getagt, in ihr vertreten sind Künstler, Verwaltungsmitarbeiter und Stadtverordnete. "Sobald alles spruchreif ist, wird es Informationen geben", hieß es weiter. Wie berichtet hatte die Jury die Wahl zwischen neun Vorschlägen. Diese reichen von einer weißen, in den Boden eingelassenen Silhouette, die Demonstranten und Plakate zeigt, über bunte Flachreliefs mit den Losungen von 1989 bis zu unter Bodenglas eingelassenen Transparenten.

Denkmal sollte längst stehen 

Das Denkmal soll auch an die größte Bürgerrechtsdemonstration in Potsdam erinnern, die am 4. November 1989 wenige Tage vor dem Mauerfall stattfand. Damals hatten sich zehntausende Potsdamer auf dem damals noch Platz der Nationen genannten Luisenplatz versammelt, um unter anderem für freie Wahlen und Meinungsfreiheit zu demonstrieren.

Eigentlich hatte das Denkmal schon zum runden Jubiläum der friedlichen Revolution im vergangenen Jahr aufgestellt werden sollen. Doch erst im vergangenen November waren die ersten Entwürfe öffentlich vorgestellt worden - obwohl die Idee schon seit 2013 besteht. Damals hatten die Initiatoren - die Historikerinnen Heike Roth und Gabriele Schnell - vorgeschlagen, anhand damaliger Plakate, eingelassen in den Boden des Platzes, an die Ereignisse zu erinnern. Auch die Stadtverordneten hatten das begrüßt. Doch die konkrete Umsetzung begann das Kulturdezernat erst im vergangenen Jahr, auch weil die Finanzierung lange unklar war.

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