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So sahen die ursprünglichen Pläne für das neue Stadtviertel Krampnitz im Norden Potsdams aus.
© Visualisierung: Pro Potsdam

Kommentar: Jetzt muss in Krampnitz viel investiert werden!

Ein Baustopp für Krampnitz? Erstmal auf Autoverkehr setzen? Das können keine Lösungen für das neue Viertel im Potsdamer Norden sein. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Henri Kramer

Potsdam - Über manche Reaktion auf den mutmaßlich um ein paar Jahre verschobenen Start für die Tram nach Krampnitz muss man sich schon wundern. Die dort in der Nähe in Fahrland wohnende Linke-Kandidatin für das Stadtparlament Tina Lange – ihr Mann ist der Linke-Bundestagsabgeordnete Norbert Müller – forderte zum Beispiel einen sofortigen Baustopp für Fahrland, Neu Fahrland, Krampnitz; Müller ebenso.

Doch das kann nicht die Lösung sein. Ohne neue Wohnungen steigt der Mietendruck in der Stadt weiter. Ähnlich absurd wirken Forderungen aus der CDU, angesichts der Terminverschiebung das Ziel eines autoarmen Stadtteils aufzugeben. Doch schon jetzt sind die Straßen im Norden verstopft, deswegen soll der öffentliche Nahverkehr ja ausgebaut werden. Für zusätzliche Straßen ist eben kein Platz.

Erschreckendes Versagen im Potsdamer Rathaus

Zugleich offenbart die Verschiebung ein erschreckendes Versagen im Rathaus: So sind die Beteiligten des unter dem früheren Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) angeschobenen Großprojekts Tramtrasse offensichtlich davon ausgegangen, quasi nebenbei planen zu können. Sowohl in der Bauverwaltung unter Bernd Rubelt (parteilos), als auch beim Verkehrsbetrieb (ViP) muss man sich fragen, warum nicht eher Alarm geschlagen wurde, dass mehr Tempo für die neue Tram nötig ist. Auch ob Finanzdezernent Burkhard Exner (SPD), der auch Aufsichtsratschef des ViP ist, beim Thema Tramtrasse entsprechend vehement agiert und kontrolliert hat, bleibt offen.

Die von ihm oft verordnete Sparsamkeit darf bei diesem Projekt jedenfalls nicht das Motto sein: In Krampnitz und für die nötige Nahverkehrsanbindung muss schnell und massiv investiert werden. Denn auch der jetzt von Rathauschef Mike Schubert (SPD) eingeschlagene Kurs eines gedrosselten Krampnitz-Wachstums hat Risiken: Was passiert, wenn ein neuer Stadtteil nur gedämpft wächst, ließ sich jahrelang im Bornstedter Feld erleben – wenig Infrastruktur, frustrierte Anwohner. Fehler, die man in Krampnitz vermeiden wollte. Da hilft nur: Klotzen!

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