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Studien- und Arbeitsplätze für Potsdam: Jede Menge Platz für Start-ups in Golm

Der Wissenschaftspark Golm entwickelt sich weiter. Baustart für das zweite Go:In im Frühjahr 2019.

Potsdam/Golm - Die Stadt treibt die geplante Entwicklung des Wissenschaftsparks Golm zum international wettbewerbsfähigen Hochtechnologie-Campus voran. Im August soll das neue Gründerzentrum Go:In II ausgeschrieben werden, der Baustart sei für das zweite Quartal 2019 geplant, sagte Toralf Schirmag von der städtischen Wirtschaftsförderung am Mittwochabend im Hauptausschuss. Mit der Fertigstellung des 12,5 Millionen Euro teuren Neubaus sei im Sommer 2020 zu rechnen.

Damit wird das Gebäude, in dem künftig Start-ups von jungen Forschern und Uni-Absolventen ihren Platz finden sollen, fast ein Jahr später fertig als ursprünglich geplant. Womöglich bedeutet das unliebsame Konkurrenz: Denn unmittelbar daneben baut ein Berliner Investor ebenfalls ein Büro- und Laborgebäude mit 5700 Quadratmetern Fläche, fast ebenso viel wie im Go:In II. Der Bauantrag sei bereits gestellt, sagte Schirmag. „Ich bin gespannt, wer zuerst fertig ist“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Das sei aber ein „gesunder Wettbewerb“.

Sorgen um etwaige Mieter muss sich die kommunale TGZP, die das Gebäude baut und betreibt, wohl tatsächlich nicht machen. Erste Interessenten gebe es bereits – und wie berichtet hatte die Platznot im ersten Gründerzentrum Go:In erst dazu geführt, dass die Stadt ein zweites überhaupt auf den Weg brachte.

Studien- und Arbeitsplätze sollen entstehen

Auch auf den anderen Flächen rund um das Go:In II geht es voran: Der Bauantrag für ein weiteres Büro- und Laborgebäude sowie ein Boardinghaus nebst Café für Gastwissenschaftler sei ebenfalls in Bearbeitung, sagte Schirmag – insgesamt sind das weitere 14 000 Quadratmeter. Zudem will sich ein Biotech-Unternehmen wie berichtet dort seinen neuen Firmensitz errichten – das sind nochmal 3000 Quadratmeter. Das letzte Grundstück im Umfeld des Go:In II mit Platz für 15 000 Quadratmeter Bürofläche sei ebenfalls bereits verkauft, so Schirmag. An wen, ist aber noch unklar.

Die Entwicklung des Gebiets nördlich der Straße In der Feldmark wird ebenfalls vorangetrieben. Ein Teil des Areals will wie berichtet die Universität nutzen und dort Neubauten für die Mathematisch-Naturwissenschaftliche und die Humanwissenschaftliche Fakultät errichten, außerdem für die neue Gesundheitswissenschaftliche Fakultät. Insgesamt geht es um Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe. Die restlichen Flächen soll die Pro Potsdam, die sie im vergangenen Jahr erworben hat, an Privatinvestoren veräußern. Die Vermarktung läuft bereits, im Frühjahr 2019 soll die Erschließung beginnen und bis Jahresende abgeschlossen sein. Auch dort sollen Gebäude für Firmenansiedlungen und Ausgründungen entstehen. Schließlich sollen auf dem Campus noch mehrere Hundert Studentenwohnungen entstehen.

Bauanfragen verschiedener Firmen im Zwei-Wochen-Rhythmus 

Parallel arbeitet die neue Standortmanagerin an der besseren Vermarktung des Wissenschaftsparks. „Wir wollen ihn lebenswerter machen“, sagte Agnes von Matuschka. Ziel sei es, die Radwege zu optimieren, die Beleuchtung und die Aufenthaltsqualität zu verbessern – etwa durch die Aufstellung von Bänken. Außerdem gebe es noch zu wenige Geschäfte, auch ein Bürgertreff fehle. Das gelte es zu ändern, das locke dann auch neue Investoren an. Deren Interesse sei trotzdem bereits jetzt groß: Im Zwei-Wochen-Rhythmus gebe es Anfragen von Firmen, die selbst bauen wollen, Mittelständlern, die Räume suchen und Projektentwicklern. Um den Park international bekannter zu machen, werde nach einem klangvollen englischen Namen für das Areal gesucht, auch die Website wird bis zum Jahresende überarbeitet, kündigte von Matuschka an.

Gemeinsam mit der Universität Potsdam wolle man außerdem erstmals ein einheitliches Leitsystem für den Wissenschafts-Campus entwickeln, damit sich Gäste auch zurechtfinden. Am Bahnhof Golm habe man bereits mit ersten Ausschilderungen begonnen.

Mit mehr als 50 Hektar und 3000 Angestellten ist der Wissenschaftspark Golm bereits jetzt der größte Forschungsstandort in Brandenburg. Neben der Universität mit 9000 Studierenden haben sich dort unter anderem drei international renommierte Max-Planck-Institute, zwei Fraunhofer-Institute und das Brandenburgische Landeshauptarchiv angesiedelt. Ziel ist es, in den nächsten zehn Jahren weitere 1000 Arbeitsplätze zu schaffen.

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