zum Hauptinhalt

Potsdam: Janny Armbruster tritt an

Grünen-Stadtfraktionschefin bewirbt sich um die Kandidatur zur Oberbürgermeisterwahl

Im Oberbürgermeister-Wahlkampf in Potsdam schicken die Grünen voraussichtlich eine Frau ins Rennen. Am Freitagvormittag erklärte die Stadtfraktions-Chefin Janny Armbruster in einem fünfseitigen Bewerbungsschreiben an die Grünen-Mitglieder ihre Kandidatur. Weitere Bewerber sind bisher nicht bekannt. Bei einer Mitgliederversammlung im Dezember sollen die mehr als 200 Grünen-Mitglieder über ihre Kandidatin nach einer Anhörung in geheimer Wahl abstimmen. Armbruster, 1963 in Ost-Berlin geboren, arbeitet als Referentin für Alumni und Fundraising an der Universität Potsdam und gehört seit 2014 der siebenköpfigen Grünen-Fraktion im Stadtparlament an. Seit Februar führt sie diese zusammen mit Peter Schüler.

Mit ihren Erfahrungen – auch an der größten Hochschule Brandenburgs – habe sie eine „solide Grundlage für eine Kandidatur als Oberbürgermeisterin geschaffen“, so Armbruster. In dieser Funktion wolle sie sich dafür einsetzen, „unsere Stadt zu jenem lebens- und liebenswerten Ort weiterzuentwickeln, den wir uns gemeinsam vorstellen: geprägt vom friedvollen, toleranten und sozial gerechten Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft, die sich in unserer Stadt beheimaten.“ Armbruster wirbt für eine „stadtpolitische Kehrtwende: für ein Wachstum, das qualitativ gestaltet und nicht nur (quantitativ) verwaltet wird.“ Stadträume müssten unter anderem für „erschwingliche Wohnformen“ entwickelt werden. Zündstoff birgt eine ihrer Position zur Potsdamer Mitte: Armbruster will sich dafür einsetzen, dass der Staudenhof-Wohnblock als „Bau der Ost-Moderne“ erhalten bleibt. Die Mehrheit ihrer Fraktion, allen voran Vizefraktionschefin Saskia Hüneke, plädiert für den Abriss und eine Neubebauung in historischer Stadtstruktur. Zudem will sich Armbruster für umweltfreundliche Verkehrsformen, mehr Tempo-30-Zonen, sicherere Schulwege und ein Bürgerticket für den kostenlosen Nahverkehr einsetzen.

Sollten die Grünen sich für Armbruster entscheiden, tritt sie im Herbst 2018 gegen die Gleichstellungsbeauftragte Martina Trauth-Koschnik an, die die Linke nominiert hat. Bei der SPD muss sich die Basis im Januar 2018 zwischen Sozialdezernent Mike Schubert, Kämmerer Burkhard Exner und Ex-Tiefbauamtschef Frank Steffens entscheiden. Weitere Kandidaturen sind bisher nicht bekannt. Die CDU will abwarten, wer für die SPD antritt. HK

Zur Startseite