Oberbürgermeister kauft Grundstück: Jakobs baut am Jungfernsee
Potsdams Oberbürgermeister hat ein Grundstück auf Plattner-Campus gekauft. Er plant, dort ein Haus als Alterssitz zu bauen.
Potsdam - Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) will sich einen Alterswohnsitz nahe dem Jungfernsee errichten – zwar nicht direkt am Ufer, aber dennoch in wunderbarer Lage. Stadtsprecher Stefan Schulz bestätigte den PNN am Freitag auf Anfrage, Jakobs habe auf dem Baufeld am sogenannten Plattner-Campus ein Grundstück gekauft. „Dort beabsichtigt er ein Haus zu bauen“, sagte Schulz. Das Grundstück selbst sei rund 600 Quadratmeter groß. Jakobs habe es „zu marktüblichen Konditionen erworben, ohne Vergünstigungen“, sagte Schulz auf Nachfrage. Ein Bauantrag liege noch nicht vor.
Weitere Details – etwa zum Verkäufer, zum Kaufpreis oder zum Zeitpunkt des geplanten Umzugs – nannte Schulz mit Blick auf die Privatsphäre von Jakobs nicht. Der 61-Jährige wohnt mit seiner Familie seit Anfang 2003 – zur Miete – in der russischen Kolonie Alexandrowka, mitten im Potsdamer Weltkulturerbe. Drei Monate vorher hatte sich Jakobs, damals noch Potsdams Sozialdezernent, gegen seinen Linke-Kontrahenten Hans-Jürgen Scharfenberg bei den Oberbürgermeisterwahlen durchgesetzt. Ein Malus für den SPD-Mann war damals seine Ankündigung, erst nach seiner Wahl aus Berlin-Spandau nach Potsdam umziehen zu wollen. Er gewann nur mit der hauchdünnen Mehrheit von 122 Stimmen.
"Ich will Potsdam erhalten bleiben"
Nun möchte Jakobs bleiben. Im nicht-öffentlichen Teil des Hauptausschusses am Mittwochabend sagte Jakobs nach übereinstimmenden Berichten von Teilnehmern: „Ich will Potsdam erhalten bleiben.“ Auch dafür habe er das Baugrundstück gekauft.
Der Plattner-Campus wird von dem Potsdamer Immobiliendienstleister Asenticon AG entwickelt, 150 individuelle Stadtvillen sollen entstehen, in Nachbarschaft zum SAP-Innovation-Center. Wie es bei der Präsentation des Projekts Anfang des Jahres hieß, sollen die Bodenpreise für die 600 bis 2000 Quadratmeter großen Einzelgrundstücke zwischen 300 und 650 Euro pro Quadratmeter liegen – abhängig von der Lage im Viertel zum Wasser. Im Hauptausschuss soll Jakobs dem Vernehmen nach von rund 300 000 Euro Kosten für das Grundstücksgeschäft gesprochen haben.
Das Areal ist seit Dezember 2014 fertig erschlossen. Geworben wird unter anderem mit einer öffentlichen Uferpromenade, auch eine Marina, eine Kita und eine Tram-Anbindung in die Innenstadt sind vorgesehen. In knapp einem Kilometer Entfernung hat im vergangenen Jahr bereits Baudezernent Matthias Klipp (Grüne) im Bertiniweg ein Wohnhaus für sich und seine Familie gebaut.
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