zum Hauptinhalt
In Potsdams Innenstadt gilt in weiten Teilen eine Maskenpflicht
© Ottmar Winter

Die Corona-Lage in Potsdam am Dienstag: Inzidenz in Potsdam sinkt unter 30

In Potsdam sinken die Corona-Werte. Zugleich zeigen aktuelle Zahlen der Stadt gestiegene Todeszahlen im vergangenen Dezember. Debatten gibt es nach einem Pressetermin zur Teststrategie in den Kitas.

Potsdam - In Potsdam sind die Coronazahlen weiter gesunken. Die am Dienstag vermeldeten sieben Neuinfektionen bedeuteten eine Sieben-Tage-Inzidenz von 29,4 Fällen, gerechnet auf 100 000 Einwohner in einer Woche. Als bundesweiter Zielwert gilt die 35er-Marke, im Land Brandenburg liegt die Inzidenz fast doppelt so hoch bei 72. Allerdings waren in Potsdam schon neun Infektionen mit der B117-Virusmutante gemeldet worden, die als ansteckender als das erste Coronavirus gilt.

Ein weiterer Todesfall

Zugleich meldete die Stadt einen weiteren Todesfall. Damit sind nun insgesamt 220 mit dem Virus infizierte Potsdamer ums Leben gekommen. Allein im Dezember 2020, als die Corona-Werte sehr stark stiegen, seien insgesamt – also auch ohne Corona – mindestens 226 Personen gestorben, teilte die Stadt auf Anfrage des Stadtverordneten Andreas Menzel (Freie Wähler) mit. Da noch nicht alle Beurkundungsvorgänge abgeschlossen seien, werde sich diese Zahl noch erhöhen, so das Rathaus. Zum Vergleich: Seit Anfang 2019 wurden laut Stadt pro Monat im Schnitt rund 150 verstorbene Potsdamer gemeldet.

Babybegrüßungsdienst ausgesetzt

Zugleich bestätigte die Stadtverwaltung auf Anfrage der Fraktion Die Andere, dass der Babybegrüßungsdienst des Jugendamts aktuell wegen der Pandemie nicht mehr angeboten wird. Mit diesem Service sollen Familien bei einem Besuch von Amtsmitarbeitern „bedarfsgerechte Beratungs- und Unterstützungsangebote“ erhalten. Doch wegen der hohen Corona-Zahlen sei das Angebot seit September 2020 eingestellt, wie bereits im ersten Lockdown im Frühjahr 2020. Man habe die Zeit aber genutzt, um das inhaltliche Angebot an Informationen für die Eltern zu erweitern, so die Stadtverwaltung. 

Wann der Dienst wieder angeboten wird, ließ das Rathaus in der Antwort offen. Wie berichtet will die Stadt mit Hilfe tausender Corona-Schnelltests auch im Bereich Bürgerservice wieder Arbeitsfähigkeit zurückgewinnen – ähnlich wie in den Kitas praktiziert. Aktuell sind genügend Test vorhanden, sagte ein Stadtsprecher: "Die Tests für diese Woche sind in den Kitas. Die Tests für nächste Woche wurden geliefert und werden am Donnerstag und Freitag verteilt." Weitere Testlieferungen seien bestellt und würden erwartet.

[Was ist los in Potsdam und Brandenburg? Die Potsdamer Neuesten Nachrichten informieren Sie direkt aus der Landeshauptstadt. Mit dem neuen Newsletter Potsdam HEUTE sind Sie besonders nah dran. Hier geht's zur kostenlosen Bestellung.]

Debatte um Termin mit Giffey

Der am Montag von der Stadtspitze organisierte Corona-Schnelltestpressetermin mit Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) sorgt derweil für Debatten. „Während alle gehalten sind, Kontakte zu minimieren oder ins Digitale zu verlegen, feiert #Giffey in #Potsdam eine Corona-Party“, twitterte der Linken-Bundestagsabgeordnete Norbert Müller am Dienstag. Bereits am Montag hatte sein Parteifreund Hans-Jürgen Scharfenberg die von zahlreichen Journalisten besuchte Pressekonferenz in einer Kita in der Waldstadt kritisiert, gerade wegen kaum einzuhaltender Abstände. 

Das Rathaus hielt dagegen: Alle Teilnehmer hätten FFP2-Masken getragen, unter anderem die Ministerin sowie Rathauschef Mike Schubert (SPD) hätten auch einen Corona-Schnelltest gemacht, hieß es. Zudem sei der Raum groß und gut gelüftet gewesen. Die Linke will das Thema im Corona-Bericht des OBs angesprochen wissen, den er am Donnerstag vor den Stadtverordneten geben will. Bei dem Termin informierte sich Giffey über Potsdams Teststrategie zur Öffnung der Kitas.

Zur Startseite