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Verlässliche Wertanlage: Immobilien in Potsdam immer teurer

Der aktuelle Grundstücksmarktbericht für Potsdam wurde vorgestellt: Ein- und Zweifamilienhäuser waren noch nie so teuer. Die teuerste Eigentumswohnung liegt an der Berliner Straße.

Potsdam - Immobilienbesitzern in Potsdam dürfte Anfang Juni immer ein Lächeln im Gesicht stehen. Denn dann wird im Rathaus turnusmäßig der sogenannte Grundstücksmarktbericht für das vergangene Jahr vorgestellt. In den vergangenen Jahren wurde immer verkündet, dass die Preise für Grundstücke, Häuser und Eigentumswohnungen in der Landeshauptstadt gestiegen sind. Wer also so etwas besitzt, ist dementsprechend ohne eigenes Zutun reicher geworden. Auch der neue Grundstücksmarktbericht für das Jahr 2018 zeigt, dass Immobilien in Potsdam immer teurer werden. Die Daten stammen von Notaren, die die Verkäufe melden müssen. Die PNN geben einen Überblick.

Umsätze und Ausblick

Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Im vergangenen Jahr wurden erneut weniger Verträge abgeschlossen – nämlich 1653. Mit 262 Hektar wechselte 36 Prozent weniger Fläche den Besitzer als im Vorjahr. Doch im Gegenzug wurde mit 960 Millionen Euro neun Prozent mehr bezahlt als im Jahr 2017. Nur 2015 und 2016 wurden mehr Geld bezahlt. In den letzten zehn Jahren hat sich der Geldumsatz mehr als verdoppelt. Auf Potsdams Immobilienmarkt trifft eine hohe Nachfrage auf ein schrumpfendes Angebot. Deshalb steigen die Preise. Winfried Schmidt, derVorsitzende des zuständigen Gutachterausschusses, wies allerdings darauf hin, dass ein Teil der Immobiliengeschäfte nicht erfasst wird: Wenn statt dem Grundstück lediglich die Eigentümerfirma den Besitzer wechselt. Die Zuwächse seien in der Höhe überraschend, so Schmidt. Er rechne für die Zukunft mit weiteren Preissteigerungen, „wenn auch nicht so extrem.“ Die Nachfrage sei weiterhin in allen Marktsegmenten hoch. „Das sieht man auch an den Preisen.“

Bauland

Die Preise für Bauland sind in diesem Jahrzehnt in jedem Jahr gestiegen – seit 2016 sind sie geradezu explodiert. Im vergangenen Jahr gingen sie im Stadtgebiet zwischen zehn und 30 Prozent nach oben. Der durchschnittliche Bodenpreis für ein Eigenheimgrundstück stieg 2018 auf 390 Euro pro Quadratmeter – 40 Euro mehr als im Vorjahr. Je nach Lage wurden zwischen 120 und 850 Euro je Quadratmeter gezahlt. Dabei sind Ausreißer bereits herausgerechnet – also Grundstücke mit direktem Wasserzugang, die ungewöhnlich teuer sind. Grundstücke für den Geschosswohnungsbau wurden zu 100 bis 1800 Euro pro Quadratmeter gehandelt. Für 22 Prozent weniger Fläche als im Vorjahr wurden 2018 mit 162,8 Millionen Euro 9 Prozent mehr gezahlt.

Mehrfamilienhäuser

In diesem Marktsegment wurde mit 171,1 Millionen Euro rund 45 Prozent mehr umgesetzt als im Vorjahr. In Häusern mit gutem bis sehr gutem Bauzustand kostete der Quadratmeter im Durchschnitt 3080 Euro, beim mittlerem Bauzustand 2100 Euro.

Ein- und Zweifamilienhäuser

507.000 Euro wurden im Jahr 2018 im Durchschnitt für ein freistehendes Einfamilienhaus in mittlerer bis sehr guter Lage in Potsdam gezahlt. Das waren 96 000 Euro mehr als im Vorjahr. Ein Zuwachs von mehr als 23 Prozent. Seit der Wiedervereinigung waren Ein- und Zweifamilienhäuser noch nie so teuer. Pro Quadratmeter Wohnfläche wurden durchschnittlich 4085 Euro fällig. Bei Reihenhäusern stiegen die Preise von 258.000 im Jahr 2017 auf 401.000 Euro im Durchschnitt. Pro Quadratmeter wurden durchschnittlich 2995 Euro gezahlt.

Villen

In Potsdam wechselten im vergangenen Jahr 20 Villen den Besitzer. Der Umsatz insgesamt sank von 70,2 Millionen Euro im Jahr 2017 auf 48,1 Millionen Euro. Der Höchste Kaufpreis lag im vergangenen Jahr bei fünf Millionen Euro und wurde „für eine im Ortsteil Neu Fahrland liegende Villa inklusive Grundstück und Bootssteg gezahlt“, heißt es im Grundstücksmarktbericht. Mehr als die Hälfte wurden zu Preisen zwischen einer und 1,5 Millionen Euro verkauft.

Eigentumswohnungen

Im Jahr 2018 sind in Potsdam 942 Eigentumswohnungen verkauft worden. Das waren 26 Prozent mehr als im Vorjahr. 245 Millionen Euro wurden dafür bezahlt – ein Zuwachs von 33 Prozent. Für frisch sanierte Altbauten wurden pro Quadratmeter im Schnitt 5180 Euro fällig. Das waren 270 Euro mehr als im Vorjahr. Eigentumswohnungen in Neubauten kosteten beim Erstverkauf im Durchschnitt 3930 Euro pro Quadratmeter. Auch die Preise für nicht neuwertige Eigentumswohnungen zogen an – und zwar von 2900 Euro auf 3050 Euro bei Altbauten aus der Zeit vor 1960. Bei Eigentumswohnungen, die nach 1991 gebaut worden sind, stiegen die Preise pro Quadratmeter von 2090 Euro auf 2500 Euro. Auch Wohnungen aus der Zeit von 1960 bis 1990, also im Wesentlichen Plattenbauten, sind im Wert weiter gestiegen. Im Durchschnitt wurden dafür im vergangenen Jahr 1820 Euro pro Quadratmeter gezahlt. Der Wert hat sich seit dem Jahr 2010 mehr als verdoppelt. In der teuersten Eigentumswohnung überhaupt in Potsdam kostete der Quadratmeter 13.000 Euro. Dabei handelte es sich um eine Wohnung mit Seeblick in der Berliner Straße.

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