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Demonstration in Potsdam für die Schließungen von Flüchtlingslagern.
© Andreas Klaer

Nach Brand in Flüchtlingslager Moria: Hunderte Potsdamer demonstrieren für die Aufnahme von Geflüchteten

Mehrere Hundert Menschen haben am Donnerstag in Potsdam für die Schließung der Lager für Geflüchtete und die Aufnahme der Menschen aus den Camps demonstriert.

Potsdam - Über 300 Potsdamer und Potsdamerinnen haben einen Tag nach der Brandkatastrophe im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ein Zeichen für Mitmenschlichkeit gesetzt und die Untätigkeit der Parteien angeprangert. Gegen 16.30 Uhr machten sich die Demonstrierenden am Donnerstag in Potsdam auf den Weg vom Nauener Tor in Richtung Brandenburgs Innenministerium. 

Start der Demonstration war am Nauener Tor.
Start der Demonstration war am Nauener Tor.
© Andreas Klaer

Aufgerufen zu der Demonstration hatte die Initiative Seebrücke Potsdam. Die konkreten Forderungen an die Politik sind die Evakuierung der Lager in der EU und die Aufnahme von Flüchtlingen. 

Die unhaltbaren Zuständen in den Lagern werden von den Demonstrierenden der Politik und insbesondere der EU an sich angelastet.
Die unhaltbaren Zuständen in den Lagern werden von den Demonstrierenden der Politik und insbesondere der EU an sich angelastet.
© Andreas Klaer

Die Potsdamer Stadtverordneten hatten sich noch am Mittwochabend im Hauptausschuss für eine Aufnahme von deutlich mehr Flüchtlingen ausgesprochen - gegen die Stimmen der AfD. 

Bis zu 300 Menschen beteiligten sich an der Demonstration am Donnerstagnachmittag.
Bis zu 300 Menschen beteiligten sich an der Demonstration am Donnerstagnachmittag.
© Andreas Klaer

Das Flüchtlingslager auf der Insel Lesbos, das als das größte Europas gilt, ist nach Unruhen und Brandstiftungen fast vollständig abgebrannt. Mehr als 12 000 Bewohner sind obdachlos.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte noch am Mittwoch die Bereitschaft seines Landes zu Hilfe für Geflüchtete des fast komplett zerstörten Lagers Moria in Griechenland erklärt. "Auch Brandenburg ist bereit zu helfen", erklärte Woidke. "Aber wir brauchen auch eine langfristige und gerechte Strategie der EU, um Zustände, wie sie schon vor dem verheerenden Brand geherrscht haben, gar nicht erst entstehen zu lassen." Er forderte eine rasche gemeinsame Lösung von Europa für obdachlos gewordene Menschen und für mögliche Verletzte.

(mit dpa)

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