Besucherplattform im Garnisonkirchen-Turm: Höchste Aussicht über Potsdams Mitte
Höher als die Aussichtsplattform der Nikolaikirche: In 57 Meter Höhe wäre die Besucherplattform des Garnisonkirchenturms die höchste in Potsdams Mitte - und barrierefrei. Damit sollen nun weitere Unterstützer überzeugt werden, Geld zu spenden.
Potsdam - Die Stiftung und die Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche versuchen nun mit einer ganz pragmatischen Sichtweise für den Wiederaufbau des Kirchturms zu werben: Er wäre die höchste Aussichtsplattform in der Potsdamer Innenstadt, von der man den besten Blick über die Landeshauptstadt hat und die dazu auch noch barrierefrei mit einem Fahrstuhl zu erreichen wäre. So steht es jedenfalls auf einer Beilage, mit der in der neuen Ausgabe des jährlich erscheinenden Magazins „Potsdamer Spitze“, herausgegeben von der Fördergesellschaft, um Spenden geworben wird.
Plattform in der Garnisonkirche öffentlich zugänglich und barrierefrei
Dem Größenvergleich zufolge wäre die Aussichtsplattform der Garnisonkirche in einer Höhe von 57 Metern. Zum Vergleich: Die nur für Tagungsgäste zugängliche oberste Etage im Mercure-Hotel liegt auf 55 Metern Höhe, die Besucherplattform der Nikolaikirche nur auf 42 Metern. Und dann ist da noch der Turm der Seniorenresidenz Heilig Geist Park. Das Turmcafé liegt auf 40 Metern Höhe. Allerdings ist auch der Turm darüber begehbar – eigentlich. Derzeit ist der Bereich gesperrt, eine Sanierung nötig. Doch wann die angepackt wird und der Turm oben wieder begehbar sein wird, ist nicht absehbar. Zudem haben Rollstuhlfahrer oder Gehbehinderte dort keine Chance, ebenso sieht es an der Nikolai-Kirche aus. Daher bliebe die Plattform der Garnisonkirche für Gehbehinderte und ältere Menschen der einzige in dieser Höhe öffentlich zugängliche Aussichtsturm in der Welterbe-Stadt.
Dass Stiftung und Fördergesellschaft erst jetzt auf die Idee gekommen sind, diesen Vorzug des geplanten Wiederaufbaus herauszustellen, wundert auch Wieland Eschenburg, den Kommunikationsvorstand bei der Wiederaufbau-Stiftung. Immer wieder gehe es in Gesprächen mit möglichen Spendern und älteren Besuchern auch darum: Dass sie nicht davon ausgingen, jemals auf den Turm zu kommen. Doch durch den Einbau eines Lifts ist genau das Gegenteil der Fall. Und genau darauf wolle man nun in dem Magazin der Fördergesellschaft und auf Flyern zum Wiederaufbau aufmerksam machen, sagte Eschenburg.
Stiftung und Fördergesellschaft rechnen mit bis zu 100 000 Besuchern jährlich auf der Plattform. Die Baugenehmigung liegt zwar vor, noch aber fehlt das nötige Geld für den Wiederaufbau. Von den geplanten Kosten von fast 40 Millionen Euro ist gerade die Hälfe abgedeckt.
Fünf Millionen Euro von der Landeskirche - nur unter bestimmten Bedingungen
Wie berichtet verhandelt die Stiftung daher mit der evangelischen Landeskirche über einen Zuschuss von fünf Millionen. Allerdings hatte der Landesbischof ein mögliche finanzielle Beteiligung der Landeskirche an Bedingungen geknüpft. Weil der Wiederaufbau der 1945 bei Alliierten-Luftangriffen beschädigten und 1968 auf SED-Geheiß gesprengen Kirche umstritten und die Geschichte wegen des Handschlags von Hitler und Hindenburg 1933 belastet ist, hatte Dröge einem kompletten historisierenden Wiederaufbau des 1735 vollendeten Sakralbaus, der über Jahrhunderte die Stadtsilhouette prägte, eine Absage erteilt. Zudem hatte er gefordert, in der äußeren Erscheinung des Gebäudes müsse ein Bruch zu erkennen sein. Derzeit wird dieser Kompromissvorschlag intern noch diskutiert. Damit würde zwar der Turm, nicht aber das Kirchenschiff nach historischem Vorbild aufgebaut.
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