Fahrraddiebstahl in Potsdam: Hochburg für Fahrraddiebe
In Potsdam werden wieder mehr Fahrräder gestohlen. Die Stadt erreicht den fünften Platz im bundesweiten Städtevergleich. Nur die wenigsten Fälle werden aufgeklärt.
In Sachen Diebstahl gehört Potsdam weiterhin zu den unsichersten Städten für Fahrrad-Eigentümer. Das ist das Ergebnis einer Studie des Internet-Vergleichsportals billiger.de. Demnach befindet sich Potsdam als Hochburg für Fahrraddiebe auf Platz fünf von hundert untersuchten Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern in Deutschland. Im Vorjahr hatte sich Potsdam bei einer ähnlichen Studie noch auf Platz sieben befunden.
Laut der Polizeistatistik ist in der Landeshauptstadt die Zahl der gestohlenen Räder im vergangenen Jahr noch einmal kräftig angestiegen – um acht Prozent. Insgesamt wurden 2016 Fälle registriert, die Aufklärungsquote lag bei nur 10,2 Prozent. Damit wurde allein in einem Jahr – rein statistisch gesehen – von rund 1,25 Prozent aller Potsdamer das Fahrrad gestohlen. Potsdam lag mit seinen Werten rund 108 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Zum Vergleich: Die erstplatzierte Stadt Cottbus liegt 239 Prozent über dem Schnitt, es folgen Magdeburg mit 173 und Münster in Nordrhein-Westfalen mit 152 über normal. Potsdams Nachbarstadt Berlin liegt 46 Prozent über dem Schnitt – allerdings liegt dort die Aufklärungsquote bei nur vier Prozent, bundesweit bei 9,6 Prozent.
Diebe nutzen schlechte Qualität von Fahrradschlössern aus
Weiter heißt es in der Studie, generell sei die Zahl der Raddiebstähle deutschlandweit „geradezu explodiert“. Von 160 Millionen Euro Schaden ist die Rede. In der Studie wurden auch die Daten zum Fahrraddiebstahl in Landkreisen ausgewertet. Dabei erreichten wiederum die Landkreise um Cottbus – Spree-Neiße und Oberspreewald-Lausitz – Platz eins und zwei im Bundesvergleich. Das Havelland kommt auf Platz 20. Der Landkreis Potsdam-Mittelmark taucht in der Studie explizit nicht als Hochburg für Fahrraddiebe auf.
Schuld an den hohen Zahlen seien laut der Studie etwa auch die Hersteller von Radschlössern, deren Qualität zu wünschen übrig lasse. Zu den Dieben hieß es bei der Polizei zuletzt immer wieder, es gebe in dem Bereich durchorganisierte Banden, die grenzüberschreitend arbeiten – und das gestohlene Gut zum Beispiel nach Polen bringen. Daneben stehen im Visier der Ermittler auch einheimische Täter, die mit solcher Art von Beschaffungskriminalität zum Beispiel ihren Drogenkonsum finanzieren wollen. Besonders viele Diebstähle wurden nach PNN-Informationen in der Innenstadt, der Brandenburger Vorstadt, im südlichen Babelsberg und rund um die Bahnhöfe registriert.
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