Bäume im Hitzestress: Hilferuf aus dem Rathaus: Potsdamer sollen Bäume gießen
Das Rathaus bittet Bürger, junge Bäume und Sträucher im Stadtgebiet zu gießen. Auch in den kommenden Tagen seien viele Bäume vom Austrocknen bedroht.
Potsdam - Angesichts der anhaltenden Hitze und Trockenheit bittet das Grünflächenamt im Rathaus die Potsdamer, etwas für die Schatten- und Sauerstoffspender vor der eigenen Haustür zu tun: „Schon 40 bis 50 Liter helfen einem Baum spürbar“, hieß es in einer Mitteilung vom Mittwoch, in der bereits von einer schwindenden Vitalität der städtischen Bäume und Grünanlagen die Rede war.
Schon vier bis fünf Wassereimer Leitungswasser pro Baum zweimal wöchentlich könnten merklich helfen. Zudem fürchte man, dass sich die Situation für die 42 000 Straßenbäume noch verschärfen werde, so das Amt. Der Wassermangel mache die Bäume anfälliger für einen Schädlingsbefall. Derzeit seien bis zu zwölf Gärtner der Stadt ausschließlich mit der Bewässerung befasst, an den Wochenenden würden Sonderschichten gefahren - doch vermutlich genügt der Einsatz nicht.
Auch ohne Hitze Beeinträchtigungen durch Hunde-Urin, Autoabgase, verdichtete Böden und winterliche Streusalze
Selbst die vom Deutschen Wetterdienst für das Wochenende vermuteten Niederschläge sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein, sie würden keine wesentliche Entlastung bringen. Neben den Beeinträchtigungen durch Hunde-Urin, Autoabgase, verdichtete Böden und winterliche Streusalze schwächt der Wassermangel die Bäume zusätzlich und macht sie anfälliger für einen möglichen Schädlingsbefall.
Die Wässerung der städtischen Grünanlagen und der Jungbäume hat daher für die Mitarbeitenden des Grünflächenamtes zurzeit absolute Priorität und wird mit allen verfügbaren Kräften umgesetzt, hieß es vom Rathaus. Dringenden Wässerungsbedarf haben in erster Linie Jungbäume und Sträucher, Blumenkübel, bepflanzte Baumscheiben und sämtliche Pflanzungen mit Wechselbepflanzung wie zum Beispiel die Beete mit Sommerblumen am Bassinplatz, auf der Freundschaftsinsel, am Markt-Center und vor dem Stadthaus.
Grünflächenamt gießt 18 000 Liter pro Tag - doch die Situation für Bäume wird sich verschärfen
Die dabei eingesetzten zwei Wasserfahrzeuge des Grünflächenamtes insgesamt circa 18 000 Liter pro Tag. Parallel werden auch Wässerungen über Standrohre und zahlreiche mobile Sprenger ausgeführt, wodurch maximal eine zusätzliche tägliche Wässerungsleistung von 5000 erreicht werden kann. Zehn Sprenger sind zum Beispiel auf der Freundschaftsinsel im Dauereinsatz, in der Russischen Kolonie wird auf einen Brunnen zurückgegriffen. Auf dem Platz der Einheit erfolgt die Bewässerung nachts über eine automatische Beregnungsanlage.
Weil das Wetter in den kommenden Tagen heiß bleiben soll, werden sich die Belastungen für die 42 000 Bäume in Potsdam trotz einzelner angekündigter Schauer in den nächsten Tagen deutlich verschärfen.
In Potsdam sei das Gießen von Bäumen und das Wässern von Privatgärten momentan noch kein Problem, wie eine Sprecherin des Rathauses bestätigte. Ganz anders in Oranienburg, wo der örtliche Wasserverband NWA laut einem MAZ-Bericht bereits vor einem Druckabfall in den Wasserleitungen gewarnt und ein Sprengverbot für private Gärten ausgesprochen hat.
- bbbbbb
- Brandenburg neu entdecken
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Content Management Systeme
- Das wird ein ganz heißes Eisen
- Deutscher Filmpreis
- Die schönsten Radtouren in Berlin und Brandenburg
- Diversity
- Friedrichshain-Kreuzberg
- Lichtenberg
- Nachhaltigkeit
- Neukölln
- Pankow
- Reinickendorf
- Schweden
- Spandau
- Steglitz-Zehlendorf
- Tempelhof-Schöneberg
- VERERBEN & STIFTEN 2022
- Zukunft der Mobilität