Potsdam Royals: Herrschaftliche Heimpremiere
Königliche gegen Monarchen: So lautet die Paarung beim ersten Football-Erstligaspiel in Potsdam. Das Duell mit Dresden soll ein Wegweiser für die gastgebenden Royals sein. Mittelfeldplatz, Playoffteilnahme, Titelgewinn - wie die Ambitionen der Potsdamer aussehen.
Das klingt nach Beletage, oberster Kategorie, nach Glanz. Ihr historisch erstes Heimspiel in der German Football League 1 bestreiten die American Footballer der Potsdam Royals am morgigen Samstag gegen die Dresden Monarchs. Das Spiel beginnt um 16.30 Uhr. Die Königlichen aus Brandenburgs Landeshauptstadt empfangen die sächsischen Monarchen – eine majestätische, herrschaftliche Paarung für die Potsdamer Erstligapremiere im Stadion Luftschiffhafen.
Für Royals-Cheftrainer Michael Vogt wird dieses Duell „der erste richtige Gradmesser der Saison“, wie er sagt. Den 72:0-Europapokalsieg in Brüssel sowie das 56:0 gegen Hildesheim zum Start des nationalen Championats dürfe man nicht überbewerten. „Das waren schöne Ergebnisse, aber noch nicht die ganz großen Gegner.“ Dresden wiederum sei einer. Der Deutsche Vizemeister von 2013 hatte vorige Saison die Nordstaffel-Hauptrunde auf Tabellenrang drei abgeschlossen. Anhand dieser Partie und der nächsten am folgenden Wochenende, wenn Potsdam direkt das Rückspiel in Dresden bestreitet, „werden wir abschätzen können, wohin die Reise für uns gehen kann“, meint Michael Vogt.
Wirtschaftlich weit hinter den Top-Clubs
Einen sicheren Mittelfeldplatz haben die Royals-Verantwortlichen als Ziel ausgerufen. Durch den Triumph über Hildesheim fühlen sie sich auch darin bestärkt, nichts mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben. „Unser Traum ist die Playoffteilnahme“, sagt der Coach. „Dafür müssen wir unter die Top 4 unserer Staffel. Halten wir gegen Dresden mit oder bezwingen sie sogar, ist das absolut realistisch.“
Austin Gahafer will aber mehr als nur die Playoffqualifikation. Viel mehr. „Für 2018 erwarte ich, die Potsdam Royals zur Meisterschaft zu führen“, sagt der neue Quarterback. Michael Vogt muss schmunzeln. Das sei eine typisch US-amerikanische Einstellung. Think big – immer nach dem Größten streben und das auch offen verkünden. „Solche Typen tun uns gut. Mit ihrem Selbstvertrauen pushen sie das gesamte Team. Doch es ist natürlich vermessen, vom Titelgewinn zu sprechen.“ So ehrlich müsse man sein als Liga-Neuling, den wirtschaftlich Welten von den Top-Clubs trennen. Die Royals verfügen über einen niedrigen sechsstelligen Jahresetat, Vereine wie Rekordmeister New Yorker Lions Braunschweig oder Frankfurt Universe sollen an der Eine-Million-Euro-Grenze liegen.
Drei wichtige US-Akteure ausgetauscht
Nichtsdestotrotz ist der Emporkömmling aus Potsdam gut aufgestellt, was den Kader anbelangt. „Vor allem, weil wir jetzt schon über Jahre hinweg mit Weitsicht die Mannschaft geformt haben“, erklärt Michael Vogt. „Etwa 80 Prozent des Aufgebots konnten wir immer halten für die nächste Saison.“ Auch diesmal wieder. Dass mit dem Offensivgestalter Jacob Tucker, dem starken Läufer Calvinaugh Jones und dem Defensivabräumer Michael Reynolds drei ganz wichtige US-Leistungsträger der Aufstiegstruppe nicht mehr mit dabei sind, sei der normale Lauf der Dinge. „Die Jungs versuchen, bei einem Club in Amerika unterzukommen“, so Vogt. Das sei völlig nachvollziehbar. Grundsätzlich sei es oft so, dass man die US-Spieler von Jahr zu Jahr austauschen müsse. Als Ersatz für das nicht zurückgekehrte Trio wurden aus Übersee der titelhungrige Quarterback Austin Gahafer, Runningback Tyvis Smith und Defensive End Alton Voss verpflichtet. „Damit sind wir auf diesen Positionen mindestens gleichwertig besetzt. Sogar eher besser“, sagt der Trainer.
Durch weitere inländische und europäische Neuzugänge sei die gesamte Teamqualität gesteigert worden, davon ist Michael Vogt überzeugt. „Das muss sie ja auch“, betont er. „Wir sind ja jetzt schließlich eine Liga höher.“ In der Beletage des deutschen Footballs, wo die Royals nicht bloß mit ihrem Namen glänzen möchten.
+++ SPIELTERMINE +++
German Football League 1, Hauptrunde Staffel Nord
1. Spieltag, 21. April 2018, 16 Uhr:
Hildesheim Invaders gegen Potsdam Royals (0:56)
2. Spieltag, 28. April, 16.30 Uhr:
Potsdam Royals gegen Dresden Monarchs
3. Spieltag, 5. Mai, 16 Uhr:
Dresden Monarchs gegen Potsdam Royals
4. Spieltag, 13. Mai, 16 Uhr:
Potsdam Royals gegen Cologne Crocodiles
5. Spieltag, 19. Mai, 15 Uhr:
Berlin Rebels gegen Potsdam Royals
6. Spieltag, 16. Juni, 16 Uhr:
Hamburg Huskies gegen Potsdam Royals
7. Spieltag, 23. Juni, 16.30 Uhr:
Potsdam Royals gegen Kiel Baltic Hurricanes
8. Spieltag, 1. Juli, 15 Uhr:
N.Y. Lions Braunschweig gegen Potsdam Royals
9. Spieltag, 7. Juli, 16.30 Uhr:
Potsdam Royals gegen Hildesheim Invaders
10. Spieltag, 4. August, 16.30 Uhr:
Potsdam Royals gegen N.Y. Lions Braunschweig
11. Spieltag, 11. August, 16.30 Uhr:
Potsdam Royals gegen Hamburg Huskies
12. Spieltag, 18. August, 16.30 Uhr:
Potsdam Royals gegen Berlin Rebels
13. Spieltag, 25. August, 16 Uhr:
Kiel Baltic Hurricanes gegen Potsdam Royals
14. Spieltag, 2. September, 15 Uhr:
Cologne Crocodiles gegen Potsdam Royals
Anschließend folgen die Playoffs und die Abstiegsrelegation. Die Heimspiele der Royals finden im Stadion Luftschiffhafen statt. Dort steigt zudem am 27. Mai ab 14 Uhr das zweite und damit letzte Vorrundenspiel der Royals in der European Football League gegen die Calanda Broncos.
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