Kriminalität in Potsdam: Haftbefehl nach Sexualdelikt auf der Freundschaftsinsel
Auf der Freundschaftsinsel ist es in der Nacht zu Sonntag erneut zu einer vergleichsweise schweren Straftat gekommen. Eine 19-Jährige soll dabei von einem Afghanen sexuell bedrängt worden sein.
Potsdam - Auf der Freundschaftsinsel ist es erneut zu einem kriminellen Vorfall gekommen. Am Montag meldete die Pollizei, dass ein 18-jähriger Mann nach einem versuchten Sexualdelikt vorläufig festgenommen worden sei. Der afghanische Staatsbürger soll gegenüber einer 19-jährigen Stahnsdorferin übermäßig zudringlich geworden sein, bestätigte die Polizei auf PNN-Nachfrage.
Der Vorfall soll sich in der Nacht zum Sonntag ereignet haben. Laut einer Polizeisprecherin sollen sich die 19-Jährige und eine Freundin gemeinsam mit etwa sieben weiteren Männern, die sie kurz zuvor flüchtig kennengelernt hatten, im nördlichen Bereich der Parkanlage aufgehalten haben. Schon da hätten einige der Männer der jungen Frau erfolglos sexuelle Avancen gemacht – sie lehnte ab. Allerdings soll der 18 Jahre alte Tatverdächtige laut der Polizei die ein Jahr ältere Frau dennoch „bedrängt haben und mehrfach versucht haben, sie zu küssen und zu berühren“, wie es in der Mitteilung zu dem Vorfall heißt. Dann habe der Mann die junge Frau in ein Gebüsch gedrängt, wo er wieder versuchte, sie zu küssen „und weitere sexuelle Handlungen gegen ihren Willen vorzunehmen“, so die Polizei. Allerdings habe nun ein Zeuge das Geschehen bemerkt und sei zu dem Tatort gelaufen – in der Folge habe der Tatverdächtige den Park verlassen. Die Frau und der Zeuge seien dem Mann aber gefolgt und hätten die Polizei alarmiert – der Verdächtige sei schließlich im Bereich des Hauptbahnhofes vorläufig festgenommen worden, so die Polizei. Am Montag war der Afghane dann einem Haftrichter vorgeführt worden, jetzt sitzt der Mann in Untersuchungshaft. Was das für das laufende Asylverfahren des Tatverdächtigen bedeutet, blieb am Montag zunächst unklar.
Die Freundschaftsinsel war in den vergangenen Wochen schon mehrfach in die Schlagzeilen geraten – etwa wegen einer vermeintlichen Massenschlägerei, deren Ausmaß zunächst übertrieben worden war, wie sich nach den Ermittlungen herausstellte. Gleichwohl hatte die Stadt noch Anfang August einen Maßnahmenplan angekündigt, bei dem man Streetworker, dem Migrantenbeirat sowie die „Servicestelle Tolerantes und Sicheres Potsdam“ einbeziehen wollte. Gerade an lauen Sommerabenden sei die Insel in den vergangenen Jahren immer mehr zum Anlaufpunkt für Jugendliche geworden, die vor allem in Gruppen kämen. Daher hatte auch die Polizei die Insel zu einem Kontrollschwerpunkt gemacht.