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Hauptausschuss stimmt zu: Grünes Licht für Kreativhaus in Potsdam

Der Hauptausschuss hat die Pläne für das geplante Kreativquartier in der Potsdamer Innenstadt gebilligt.

Innenstadt - Das geplante neue Kunst- und Kreativquartier als Ersatz für das Rechenzentrum hat eine weitere Hürde genommen. Nach dem Bau- hat am Mittwochabend auch der Hauptausschuss dem Projekt zugestimmt. Damit ist der Weg für einen positiven Beschluss auch in der Stadtverordnetenversammlung am 8. Mai frei, der letzten vor der Kommunalwahl. Die Eile ist nötig, weil der Zeitplan zur Errichtung des Ersatzbaus für das Künstlerhaus im Rechenzentrum eng ist. Wie berichtet hat Letzteres nur noch Bestandsschutz bis Ende 2023, danach soll es für einen möglichen Wiederaufbau des Schiffs der Garnisonkirche abgerissen werden.

Vergabe als Gesamtpaket

Um dem künftigen Investor einen wirtschaftlichen Betrieb des neuen Kreativhauses zu ermöglichen, soll das 12.000 Quadratmeter große Grundstück an der Plantage zwischen Langem Stall und ehemaliger Feuerwache als Gesamtpaket vergeben werden. 4300 der insgesamt 10.000 für die Künstler geplanten Quadratmeter Nutzfläche muss der Investor verpflichtend zu einer Durchschnittsnettokaltmiete von neun Euro pro Quadratmeter anbieten. Auf die Gesamtfläche bezogen geht die Studie von einer Durchschnittsmiete von 15,42 Euro pro Quadratmeter aus. Dabei sollen wirtschaftlich erfolgreiche Nutzer die Mieter mit geringeren Einkommen quersubventionieren. Baustart für das neue Künstlerhaus soll 2021 sein, damit die Kreativen – aktuell sind im Rechenzentrum etwa 200 ansässig – Ende 2023 umziehen können. Über die Architektur des Kreativhaus-Neubaus soll in einem Werkstattverfahren entschieden werden.

Wie im Bauausschuss scheiterten die Linken auch im Hauptausschuss mit einem Änderungsantrag, um die Durchschnittsmiete im neuen Kreativhaus auf 7,50 Euro netto kalt pro Quadratmeter zu begrenzen. Angenommen wurde hingegen der Vorschlag, eine weitere Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Darin soll bis Jahresende geprüft werden, welche Folgen es hätte, zumindest den Teil des Rechenzentrums zu erhalten, der sich auf städtischem Grund befindet. Das betrifft den größten Teil des Gebäudes, denn nur dessen südöstliche Ecke wäre dem Kirchenschiff im Weg. Geklärt werden soll auch der Umgang mit dem denkmalgeschützten Mosaik „Der Mensch bezwingt den Kosmos“, das möglichst am Standort erhalten bleiben soll.

Kreative wollen mitreden

Kritik an den Rahmenbedingungen für das Projekt kam erneut vom Verein Freundliche Übernahme Rechenzentrum (FÜR), dem ein Großteil der im Künstlerhaus ansässigen Kreativen angehört. Man fordere eine stärkere Einbindung der Betroffenen in das Vorhaben, sagte FÜR-Sprecherin Frauke Röth. Kritisiert wurde auch, dass die Grundstücke vorzugsweise verkauft und nicht in Erbbaupacht vergeben werden sollen. Letzteres wäre zwar möglich, ein Investor müsste dann aber den kompletten Erbbauzins im Voraus bezahlen, damit der Stadt im Sanierungsgebiet kein finanzieller Nachteil entsteht. Der Erbbauzins wäre jedoch weitaus höher als die Kaufsumme, die die Stadt mit elf Millionen Euro angibt.

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