Potsdamer Mitte: Grundstücksvergabe für Mitte-Block soll festgelegt werden
Die Planung für Potsdams Mitte schreiten voran. Die Pro Potsdam will am Alten Markt Sozialwohnungen bauen. Auch ein Studentenwohnheim ist geplant.
Potsdam - In der Potsdamer Mitte werden die nächsten Schritte eingeleitet. Die Stadtverordneten sollen nun über das Verfahren zur Grundstücksvergabe neben der Stadt- und Landesbibliothek beraten – es geht also um den sogenannten Block 4. Stimmen sie zu, kann das Verfahren schon im dritten Quartal starten. Vorgesehen ist eine Vergabe zu Festpreisen und der Bau von Sozialwohnungen.
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Eine entsprechende Beschlussvorlage der Stadtverwaltung für die Sitzung der Stadtverordneten am 3. Juni ist am Freitag (22.05.2020) veröffentlicht worden. Der gesamte Block soll demnach in vier sogenannte Lose aufgeteilt werden. Das erste Los soll zum gutachterlich ermittelten Festpreis an die Pro Potsdam gehen, die dort überwiegend Sozialwohnungen bauen will. Außerdem sollen in das Gebäude an der Ecke von Friedrich-Ebert-Straße und Straße Am Kanal gewerbliche und öffentlich Nutzungen in Zusammenhang mit dem benachbarten Bildungsforum unterkommen – etwa zusätzliche Flächen für das Schaufenster der Wissenschaft, die Kinderbibliothek und die Volkshochschule, wie das Rathaus mitteilte.
Architekturwettbewerb zur Gestaltung der Fassaden
Feste Vorstellungen hat die Stadt auch für das Los 2. Dabei handelt es sich um das Grundstück gegenüber des Staudenhofs entlang der Anna-Flügge-Straße – der früheren Kaiserstraße. Dort favorisiert das Rathaus studentisches Wohnen. Deshalb soll die Fläche zum Festpreis an das Land Brandenburg oder einen geeigneten Partner vergeben werden.
Auch die beiden anderen Lose 3 und 4 sollen zum Festpreis vergeben werden. Allerdings soll es einen Wettbewerb geben, der sich am Verfahren für den Block 3 am Alten Markt orientiert. Dabei müssen die Vorgaben des Leitbautenkonzepts berücksichtigt werden. Außerdem werden Angebote höher bewertet, die den Bau von mehr Sozialwohnungen versprechen.
In einem zweiten Schritt soll es einen Architektenwettbewerb zur Gestaltung der Fassaden geben. Um gestalterische Vielfalt zu sichern, sollen die vier Bieterlose in acht Architektenlose aufgeteilt werden. Für die beiden Eckgebäude an der Nikolaikirche und am sogenannten Acht-Ecken-Platz sind historische Gestaltungsleitlinien vorgesehen. Für ersteres sei wie schon in der Humboldtstraße und im Block 3 ein Gebäude aus Italien Vorbild – nämlich der „Palazzo Barbaran da Porto“, errichtet von Andrea Palladio um 1570 in Vicenza. Entscheiden soll eine Jury aus Experten, Vertretern der Verwaltung, des Sanierungsträgers und Stadtverordneten.
Block 4 soll 2026 fertig sein
Auch einen Zeitplan gibt es schon: Demnach soll im August das Verfahren beschlossen werden. Bis zum vierten Quartal 2021 soll das Vergabeverfahren und der Gestaltungswettbewerb laufen. Ende 2021 soll die Jury entscheiden, anschließend können die Bauherren planen. Als Baubeginn wird das dritte Quartal 2023 angepeilt. Fertig soll der ganze Block dann im zweiten Quartal 2026 sein.
Wenn die Bauarbeiten im Block 4 beginnen, soll bereits der Nachbarblock 3 fertig sein. Dort sind bodenarchäologische Grabungen bereits im Gange. Noch in diesem Jahr sollen nach Rathausangaben die Arbeiten an der Baugrube und am Rohbau beginnen. Wie berichtet wird ein Großteil der Gebäude von Potsdamer Genossenschaften errichtet. Beide Blöcke entstehen weitgehend auf dem Areal der aus DDR-Zeiten stammenden Fachhochschule, die ab 2017 abgerissen wurde.