Weihnachtszeit in Potsdam: Glühwein bei 15 Grad
Die Vorweihnachtszeit hat begonnen, doch festliche Stimmung ist auf dem Weihnachtsmarkt in der Brandenburger Straße noch nicht zu spüren. Kaum ein Thema für die Polizei ist in diesem Jahr die Sicherheitslage.
Potsdam - Ein Weihnachtsmarkt ist erst dann perfekt, wenn es schneit, knackig friert und nur der Glühwein wärmt. Daraus wird wohl erst mal nichts. Bei fast schon frühlingshaften 15 Grad Celsius eröffnete Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) gemeinsam mit dem Vorsitzenden der AG Innenstadt, Wolfgang Cornelius, am gestrigen Montag in der Potsdamer Innenstadt den größten Weihnachtsmarkt in Brandenburg. Mit einer Kutsche – gezogen von den Pferden Shiva und Paula – fuhr er vom Rathaus über die Brandenburger Straße bis zum Luisenplatz, um dort wie in jedem Jahr vor allem den Christstollen anzuschneiden. Geübt teilte er den knapp fünf Meter langen Stollen – wie in den vergangenen Jahren eine Spende der Bäckerei Schröter – in handliche Stücke und verteilte ihn an die Passanten. Deutlich mehr als 100 Menschen standen an, um ein Stück davon zu ergattern.
Es werde sicherlich noch kälter werden, sagte Jakobs bei der Eröffnung, während der Weihnachtsmann Adventskalender an die Kinder verteilte, in denen unter anderem für die Märchenstunde mit interaktiven Spielen auf der Märchenland-Bühne geworben wurde. Ansonsten hoffe er, dass die Potsdamer „nach diesem hektischen und turbulenten Jahr“ etwas zur Besinnung kämen. Er selbst wolle jedenfalls immer wieder mal in den kommenden Wochen auf den Weihnachtsmarkt gehen. „Da kommt man ja gar nicht drum herum“, sagte Jakobs. Außerdem werde er am Wochenende seine Enkelin mit zur Märchenstunde nehmen, versprach er. Täglich tragen dort bis Weihnachten ab 17 Uhr auf dem Luisenplatz Schauspieler Märchen vor. Los ging es gleich am Montag mit „Schneeweißchen und Rosenrot“.
"Blauer Lichterglanz" taucht die Brandenburger Straße in ein märchenhaftes Licht
Ein weiterer Höhepunkt sei sicherlich wieder die Beleuchtung, so Jakobs. Der Weihnachtsmarkt trägt wie in den vergangenen Jahren den Untertitel „Blauer Lichterglanz“. Überall in den Bäumen in der Brandenburger Straße und auf dem Luisenplatz sind viele blaue Glühbirnen angebracht, die die Umgebung in ein märchenhaftes Licht tauchen.
Auch die Freilufteisbahn dürfte vor allem junge Leute anziehen. Besonders viel los ist in der Adventszeit in diesem Jahr am 3. Dezember, der Langen Nacht der Nikoläuse. Außerdem haben die Geschäfte in der Innenstadt am zweiten und vierten Adventssonntag von 13 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. Und wer ein wenig Abwechslung im vorweihnachtlichen Trubel benötigt, sollte auch mal die anderen Potsdamer Märkte besuchen. So öffnete am Montag der Markt im Krongut Bornstedt. An den kommenden beiden Wochenenden von Freitag bis Sonntag ist der Böhmische Weihnachtsmarkt auf dem Babelsberger Weberplatz zu erleben. Vom 2. bis 4. Dezember ist schließlich der Neue Markt als Polnischer Sternenmarkt zu entdecken. Und am 10. und 11. Dezember lädt das Holländische Viertel zum Sinterklaasfest.
Sicherheitslage ist kaum ein Thema
Kaum ein Thema für die Polizei ist in diesem Jahr die Sicherheitslage. Zwar werde es wohl Diebstähle und Rangeleien geben, hieß es. Betreiber der Weihnachts- und Adventsmärkte haben aber keine Bedenken. „Mit Maschinengewehren bewaffnete Polizisten verunsichern die Besucher mehr, als dass sie sie beruhigen“, so Präsidiumssprecher Mario Heinemann.
In der Innenstadt werden laut dem Veranstalter täglich vier Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes unterwegs sein – in Zivil. Sie achteten auf herrenlose Taschen oder Koffer, so Eberhard Heieck, Organisator des Marktes. Erst bei Auffälligkeiten werde die Polizei alarmiert. Auch die Händler hätten einen guten Blick für ungewöhnliche Situationen, versicherte der Betreiber eines Glühweinstandes, Jörg Meyer. Dann fehlen jetzt eigentlich nur noch winterliche Kälte und eine Tasse Glühwein für einen schönen Adventsabend.
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Stefan Engelbrecht
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