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"Potsdam baut doch eine Synagoge" - Dieses Plakat wirbt seit Februar 2015 für den Synagogenbau.
© R. Hirschberger/dpa

Synagoge in Potsdam: Gemeinden gründen Synagogen-AG

Die Jüdische Gemeinde Potsdam und die Synagogengemeinde gründen eine Arbeitsgemeinschaft für den Synagogenbau. Damit sollen die Planungen weiter vorangebracht werden.

Innenstadt - Potsdam ist einen Schritt weiter auf dem Weg zu einer Synagoge: Ein Jahr nach der Einigung zwischen zwei der drei jüdischen Gemeinden soll nun eine Arbeitsgemeinschaft gegründet werden. Grundlage sei das Konzept, das beide Gemeinden im März 2016 beim brandenburgischen Kulturministerium eingereicht hatten, heißt es in der Ankündigung. Am Donnerstag um 19 Uhr wollen die Gemeinden das Konzept im Synagogenraum der Jüdischen Gemeinde Potsdam, Werner-Seelenbinder-Straße 4, der Öffentlichkeit vorstellen. Eingeladen zur Mitwirkung an der neuen AG sind ausdrücklich auch andere Vereine und Organisationen.

Wie berichtet wollen die Gemeinden die Errichtung des Gemeindezentrums als Bauherr selbst in die Hand nehmen. Zur Raumaufteilung gab es bereits 2016 eine Einigung: Demnach kommen öffentliche Gemeinderäume ins Erdgeschoss, die eigentliche Synagoge darüber. Ungeklärt ist aber noch die Gestaltung der Fassade. „Aber auch das ist auf einem guten Weg“, sagte Ulrich Zimmermann, der Vorsitzende des Synagogen-Fördervereins, der der Synagogengemeinde nahesteht.

Da sich die Gemeinden nicht einigen konnten, verhängte das Land einen Baustopp

Das Land hatte sich im Jahr 2005 mit einem Staatsvertrag verpflichtet, den Neubau einer Synagoge in der Landeshauptstadt zu fördern. Dafür wollte die Landesregierung rund fünf Millionen Euro für den Bau und zusätzlich mindestens 300 000 Euro jährlich Betriebskosten übernehmen. Doch um die Gestaltung der Synagoge kam es zum Streit. Der bei einem Wettbewerb als Sieger hervorgegangene Entwurf von Jost Haberland war Kritikern zu wenig sakral – sie gründeten schließlich die Synagogengemeinde. Da die Gemeinden sich nicht einigen konnten, verhängte das Land 2011 einen Baustopp. Nach mehreren ergebnislosen Mediationsrunden brachte das Land die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden als externen Träger für den Neubau ins Spiel. 2016 kündigten die beiden Gemeinden an, fusionieren zu wollen. Die Errichtung und der Betrieb eines Gotteshauses „ist und bleibt jederzeit Aufgabe der Religionsgemeinschaften“, betonen sie jetzt.

Nach Angaben des Ministeriums gibt es in Brandenburg rund 2000 Mitglieder in jüdischen Gemeinden, die vom Land mit jährlich einer halben Million Euro gefördert werden. Die bislang einzige Synagoge wurde 2015 in Cottbus in einer ehemaligen Kirche eingeweiht. (mit dpa)

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