Steigende Preise für Eigenheime in Potsdam: Geldsegen für Hausbesitzer
Eigenheime in Potsdam sind gefragt. Um 70 Prozent legten Preise für gebrauchte Einfamilienhäuser laut einer Studie der LBS zu. Verkäufern beschert das satte Gewinne.
Potsdam - Eigenheimbesitzer in Potsdam dürfen sich freuen: Ihre Häuser sind immer mehr wert. Wie aus dem aktuellen Kaufpreisspiegel der Ostdeutschen Landesbausparkasse (LBS Ost) hervorgeht, werden beim Kauf eines gebrauchten freistehenden Ein- oder Zweifamilienhauses im Durchschnitt 460000 Euro verlangt.
Die Hauspreise in Potsdam liegen damit landesweit an der Spitze. Innerhalb von fünf Jahren seien die Preise im Durchschnitt um 190000 Euro gestiegen, so Vorstand Winfried Ebert. Das entspricht einem Zuwachs von 70 Prozent. Die Preisspanne reicht laut LBS von 330000 bis 570000 Euro. Der Preisspiegel basiert auf einer Umfrage unter den Immobilienvermittlern von LBS und Sparkasse und gibt einen Überblick über die Marktlage im Neubau und Bestand.
Wegen der günstigen Zinsen sei die Nachfrage nach Eigenheimen besonders hoch und weit größer als das Angebot, so die LBS. Das wirke sich auch auf die Preise in den Speckgürteln der Städte aus. So sei der Landkreis Havelland wegen seiner Nähe zu Potsdam und Berlin mit die teuerste Region in Brandenburg. In Kleinmachnow liegen die Durchschnittspreise bei 435000 Euro, also fast so hoch wie in der Landeshauptstadt. In Teltow kostet eine gebrauchte Immobilie im Schnitt 315000 Euro. Die günstigsten gebrauchten Eigenheime finden sich in den Landkreisen Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz und Barnim. Der Standardpreis beträgt in Forst/Lausitz und Senftenberg unverändert 110000 Euro.
Reihenhäuser in Kleinmachnow teurer
Für Reihenhäuser sind die Preise in Potsdam niedriger. Im Durchschnitt werden dafür 260 000 Euro verlangt. Verglichen mit Kleinmachnow mutet Potsdam in diesem Marktsegment geradezu günstig an: Dort liegt der Durchschnittspreis für ein Reihenhaus bei 340000 Euro.
Der Preisspiegel bestätigt die Tendenz der jüngsten Marktstudie des Berliner Forschungsinstituts Empirica. In deren Immobilienpreisindex für das zweite Quartal 2018 landete Potsdam wie berichtet in den Top Ten, wenn es um Kaufpreise für neue Eigentumswohnungen geht. Aber auch bei Ein- und Zweifamilienhäusern legten die Preise zu: 3258 Euro pro Quadratmeter wurden dafür in Potsdam laut Empirica im zweiten Quartal aufgerufen. Das war ein Anstieg um 2,4 Prozent zum Vorquartal. Im zweiten 2017 lag der Durchschnittspreis laut Empirica noch bei 3174 Euro.
Potsdam dürfte angesichts dessen in diesem Jahr auf einen Rekord im Eigenheimsegment zusteuern. Laut Grundstücksmarktbericht der Stadt lag der Durchschnittspreis für ein freistehendes Einfamilienhaus in mittlerer bis sehr guter Lage im Jahr 2017 bei 411000 Euro. Das waren zwar 12000 Euro weniger als im Vorjahr, aber immer noch der zweithöchste Wert seit der Wiedervereinigung. Allerdings waren die dazugehörigen Grundstücke mit 620 Quadratmeter etwa ein Fünftel kleiner als im Vorjahr.