zum Hauptinhalt
Matchwinner. Doppeltorschütze Bogdan Rangelov wurde besonders gefeiert.
© Manfred Thomas

Die Schönheit des Dreckigen: Gegen Optik Rathenow gelingt Nulldrei der erste Saisonsieg

Zuvor war es 14-mal nicht gelungen, nun hat es geklappt: Der SV Babelsberg 03 hat daheim gegen Optik Rathenow seinen ersten Saisonsieg in der Fußball-Regionalliga Nordost gefeiert. Erleichterung war zu spüren, doch die Lage bleibt brenzlig. 

Marco Vorbeck lachte. Eine Mischung aus Freude, Erleichterung, aber auch Galgenhumor war dabei zu spüren. Wie sich der Moment denn anfühle, wurde der Trainer des Fußball-Regionalligisten SV Babelsberg 03 am Freitagabend gefragt. „Ja, ungewohnt“, sagte er. Kurz zuvor hatte seine Mannschaft beim 15. Liga-Saisonspiel den ersten Sieg geholt. Mit 3:2 (2:1) setzten sich die Babelsberger gegen den FSV Optik Rathenow durch. Schön herausgespielt war der Erfolg nicht unbedingt. Doch hatte Vorbeck schon seit Wochen betont, dass ihm auch ein „dreckiger Sieg“ gefallen würde. „Das war heute so einer.“

Der Derby-Triumph tut nicht nur der geschundenen SVB-Seele gut, sondern auch tabellarisch. Nach Punkten zog Nulldrei mit den Havelländern gleich und dank des besseren Torverhältnisses an ihnen vorbei auf Rang 16. Aber: Auch Schlusslicht Bischofswerdaer FV und das weitere Kellerkind ZFC Meuselwitz (nächster Ligagegner von Babelsberg) gewannen. Die Lage bleibt brenzlig.

Vorbeck glücklich, Kahlisch "richtig angefressen"

Gebrannt hatte es am Freitag besonders zu Beginn der Partie mehrfach vor dem SVB-Tor. 1630 Zuschauer im Karl-Liebknecht-Stadion sahen Rathenows frühen Führungstreffer durch Aleksandar Bilbija (7. Minute) und anschließend weitere gute Chancen der Gäste – mehrfach rettete Torwart Marco Flügel für die Hausherren. Diese steigerten sich dann und drehten das Ergebnis noch vor der Pause durch Tore von Bogdan Rangelov (35.) und Pieter Wolf (44.).

Auch im zweiten Spielabschnitt erwischte Optik einen sehr guten Start und kam zum Ausgleich (52./Caner Özcin). Letztlich war es Rangelov, der die Babelsberger mit seinem zweiten Treffer des Tages neun Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit erlöste. Zuvor hatte Optik-Verteidiger Youssef Sakran den Ball am eigenen Strafraum vertändelt – erst scheiterte noch Ahmet Sagat mit seinem Schuss an Keeper Lucas Hiemann, ehe der Serbe den Abpraller verwertete. 

„Ich bin natürlich richtig angefressen“, sagte Rathenows Trainer Ingo Kahlisch. Er lobte sein Team für eine gute Leistung und meinte, eine Punkteteilung wäre gerecht gewesen. Dazu kam es aber nicht, weil Sakran „den Ball einfach nicht raushaut“. Dass seine Kiezkicker in Person von Rangelov am Ende das Ding einfach reinhauten, stimmte Vorbeck glücklich. Die „Basics“ wie Leidenschaft und Kampf seien diesmal vorhanden gewesen, sagte er. „Wir haben es erzwungen.“ Die Schönheit des Dreckigen.

Zur Startseite