Kommentar über den abgesagten Infoabend: Gefährliches Organisationschaos
Anwohnerversammlungen zu Asyl-Unterkünften sind wichtig, um die Ängste und Sorgen der Anwohner zu hören und diese auch zu entkräften. Deswegen darf sich so ein Organisationschaos wie am Montagabend nicht wiederholen, meint PNN-Autorin Jana Haase.
Potsdam - Ein solches Organisations-Fiasko darf sich nicht wiederholen: Bei der Anwohnerversammlung zur Flüchtlingsunterkunft in Babelsberg setzte die Stadt auf einen zu kleinen Veranstaltungsraum und musste dann angesichts des Andrangs von Hunderten Bürgern absagen – zum Ärger der Anwesenden. Dabei hätte man mit dem Ansturm rechnen können – denn schon in der vergangenen Woche war es bei Veranstaltungen in Neu Fahrland und Drewitz übervoll gewesen, die Stimmung sehr angespannt. Sicher, im Rathaus hat man jetzt auch ganz andere Sorgen: Es geht darum, Hunderten Flüchtlingen im Schnellverfahren ein Dach über dem Kopf zu organisieren, dabei alle bürokratischen Hürden zu nehmen und gleichzeitig die selbst gesetzten Standards nicht aus den Augen zu verlieren.
Genauso wichtig ist aber das Gespräch mit den Anwohnern. Die Informationsabende sind entscheidend, wenn es darum geht, vorhandene Sorgen und Ängste zu hören und zu entkräften – mit konkreten Informationen darüber, was in der Nachbarschaft geplant ist, welche Unterstützung und Ansprechpartner es gibt. Das ist der Stadt bisher sehr gut gelungen. Ein Organisationschaos wie am Montag ist gefährlich: Denn dadurch droht das Vertrauen in die Stadt, die Herausforderungen zu meistern, zu schwinden.
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