zum Hauptinhalt
Begegnung in Bornstedt. Tresckows Tochter mit Stolpe (r.) und Jakobs.
©  dpa

Potsdam: Gedenken an Henning von Tresckow Jakobs: Potsdam war zentraler Widerstandsort

Bornstedt/Geltow - Die Bundeswehr und die Stadt Potsdam haben den Widerstandskämpfer Henning von Tresckow gewürdigt. Anlässlich des 70.

Bornstedt/Geltow - Die Bundeswehr und die Stadt Potsdam haben den Widerstandskämpfer Henning von Tresckow gewürdigt. Anlässlich des 70. Jahrestages des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 und des Todes von Tresckows wurde am Montag eine Gedenkfeier in Bornstedt und eine Kranzniederlegung im Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Geltow veranstaltet. Dazu waren auch Angehörige der Familie von Tresckow geladen – unter ihnen von Tresckows Tochter Uta Freifrau von Aretin. Auch der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Hellmut Königshaus (FDP), war unter den Gästen, genauso wie Brandenburgs Landtagspräsident Gunter Fritsch, Ex-Ministerpräsident Manfred Stolpe sowie Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (alle SPD).

Henning von Tresckow, Mitglied des Infanterie-Regiments 9 und Namensgeber der heutigen Bundeswehr-Kaserne in Geltow, war einer der führenden Köpfe des Widerstandes vom 20. Juli. Am 21. Juli 1944 nahm er sich an der Ostfront das Leben, als er vom Scheitern des Attentats auf Hitler hörte.

Bereits am Sonntag hatte Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) in seiner Kolumne auf die Bedeutung der Landeshauptstadt für den hauptsächlich von Offizieren getragenen Widerstand hingewiesen. Dies liege einerseits daran, dass Potsdam als alte Garnisonstadt eine starke militärische Tradition habe und gleich mehrere Verschwörer des 20. Juli in der Stadt stationiert waren. Aber Potsdam sei auch „ein zentraler Handlungsort der aktiven Vorbereitungen für das Attentat auf Hitler“ gewesen, betonte Jakobs.

Gottfried Graf von Bismarck, der Enkel von Reichskanzler Bismarck, spiele dabei eine bedeutende Rolle. So sei dieser am Morgen des 20. Juli nach Berlin gefahren und habe sich stundenlang im Bendler-Block aufgehalten, um am Nachmittag mit Direktiven von Stauffenberg in die „Regierung“ nach Potsdam zurückzueilen, dem heutigen Rathaus der Stadt. Es sei nur wenig bekannt über die genauen Aufgaben, die ihm an diesem Tag zugeteilt wurden. Eine Reihe von Belegen und Fakten bewiesen aber, dass ihm im Kreis der Verschwörer eine wichtige Rolle zufiel, so Jakobs. Wie wichtig er für die Verschwörer am Ende war, zeige sich daran, dass der Sprengstoff für die Bombe von Stauffenberg in einem Safe im Untergeschoss des heutigen Rathauses aufbewahrt wurde. Durch die in der Zwischenzeit erfolgten Umbauten sei der einstige Standort leider nicht mehr zu lokalisieren. Die Dienstwohnung Bismarcks habe sich aber in dem Bürotrakt befunden, in dem heute das Oberbürgermeister-Büro ist.dpa/wik

Zur Startseite