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Wie sich Drewitz entwickelt: Fortschritte in der „grünen Platte“

Seit vier Jahren läuft der Umbau von Drewitz zu einem Vorzeigestadtteil mit energetisch sanierten Wohnungen, zentralen Parks und Begegnungsprojekten. Neben Erfolgen gibt es aber auch Probleme.

Potsdam - Der Umbau von Drewitz zur Gartenstadt kommt voran. Der Konrad-Wolf-Park ist seit zwei Jahren fertig, die ersten Plattenbauten sind saniert, an weiteren wird gearbeitet. Auf einer Klausurtagung gaben die Protagonisten am Montag die weitere Marschroute vor. Nicht alle Projekte stoßen allerdings auf Zustimmung. Ein Überblick.

DIE DREWITZER „ROLLE“

Seit gut einem Jahr werden die sechs bislang zusammenhängenden Blöcke der sogenannten Drewitzer Rolle saniert, zwei Jahre sollen die Arbeiten noch dauern. Die Zahl der Wohnungen wird aufgrund von Grundrissänderungen leicht auf 153 sinken, statt 22 gibt es künftig noch 17 Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss. Zwei Aufgänge hatte das Unternehmen im vergangenen Jahr abreißen lassen, um einen Durchbruch für das „Grüne Kreuz“ zu schaffen, einem Grünzug, der rechtwinklig zum Konrad-Wolf-Park von der Sternstraße bis zur Parforceheide verläuft.

DAS QUARTIER 8

Als nächstes Projekt will die Pro Potsdam das sogenannte Quartier 8 in Angriff nehmen. In dem Gebäudekomplex, der sich von der Erich-Pommer-Straße über die Hans-Albers-Straße bis zur Konrad-Wolf-Allee erstreckt, befinden sich 270 Wohnungen, von denen 100 den Genossenschaften „Karl Marx“ und PWG 1956 gehören. Die Abstimmungsprozesse zwischen den Beteiligten laufen seit Jahren, 2017 soll das 20-Millionen-Euro-Vorhaben starten. Zehn bis 20 Prozent der Wohnungen soll künftig barrierefrei sein. Die Fertigstellung ist für 2019 geplant.

DAS PARKPLATZPROBLEM

Das derzeit umstrittenste Projekt startet die Pro Potsdam im Mai. 1250 bislang kostenlose Parkplätze südlich der Konrad-Wolf-Allee kosten dann Geld. Für einen der 667 persönlichen Stellplätze müssen Bestandsmieter 23,50 Euro im Monat berappen, Neumieter sogar 28,50 Euro. Darüber hinaus gibt es 439 wohngebietsbezogene Parkplätze, die drei Euro monatlich kosten. Nur noch 111 Parkplätze werden dann kostenfrei sein. Die Parkraumbewirtschaftung sollte bereits am 1. Oktober 2015 beginnen, allerdings waren Anwohner gegen die Übertragung des bislang öffentlichen Straßenlandes an die Pro Potsdam vor Gericht gezogen. Inzwischen wurde die Beschwerde allerdings abgewiesen. Viele Drewitzer sind aber offenbar trotzdem bereit, sich ihren Parkplatz etwas kosten zu lassen. 550 Anmeldungen für einen personenbezogenen Stellplatz gibt es bereits, 256 Drewitzer haben sich für eine Anwohnerparkkarte vormerken lassen.

DAS GRÜNE KREUZ

Das spürbarste neue Wohlfühlelement im Stadtteil, das sogenannte Grüne Kreuz, ist schon weit gediehen. Die Parkanlage in der Konrad-Wolf-Allee ist fertig, an der zweiten Achse im Hertha-Thiele- und im Willi-Schiller-Weg wird gearbeitet. Schon in diesem Jahr wird der größte Teil der Strecke bis zur Parforceheide fertig, das letzte Stück betrifft den Anschluss zur Konrad-Wolf-Allee am Durchbruch durch die Drewitzer „Rolle“ und soll 2017 in Angriff genommen werden.

DAS CAFÉ IM PARK

Vielleicht schon im nächsten Jahr soll man im Konrad-Wolf-Park auch etwas essen und einen Kaffee trinken können. Für das an der Schnittstelle des „Grünen Kreuzes“ geplante Café im Park gibt es laut dem Sanierungsträger Stadtkontor zwei Interessenten – einen klassischen Gastronom, der dort einen Café- und Restaurantbetrieb etablieren will und den Betreiber des I-Cafés in der Drewitzer „Rolle“, das wegen der Sanierung der Gebäude die dortigen Räumlichkeiten verlassen muss. In den kommenden Wochen soll entschieden werden, welcher Bewerber den Zuschlag bekommt.

DAS BEGEGNUNGSZENTRUM „OSKAR“

Das Begegnungszentrum „Oskar“ in der Stadtteilschule im Priesterweg hat sich eineinhalb Jahre nach seiner Eröffnung gut im Stadtteil etabliert. 25 000 Besucher hat die Einrichtung seitdem gezählt, Erfolgsveranstaltungen wie die Teilnahme an der Fête de la Musique und das Konzert „Rock am Löschteich“ sollen in diesem Jahr Neuauflagen erleben.

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