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Es wird heiß hergehen. Pokal-Leidenschaft pur wird es am kommenden Wochenende in der MBS-Arena geben. Je vier Mannschaften bei den Frauen und Männern bewerben sich um den Handball-Landespokal. Seit 2015 ist Alexander Urban ununterbrochen mit der HSG Teltow/Ruhlsdorf dabei. 
© Julius Frick

Handball-Spektakel in Potsdam: „Final Four“ des Landespokals und vereinigtes Korea gegen die Adler

Das Spektrum des Handball-Wochenendes in der Potsdamer MBS-Arena ist breit. Während lokale Teams um den Gewinn des Brandenburg-Cups kämpfen, empfängt der Drittligist VfL ein aus politischer Sicht besonderes Team zum Testspiel.

Potsdam - Derby- und Final-Atmosphäre in Einem. Das bietet das „Final-Four“-Turnier um den Handball-Landespokal am kommenden Wochenende in der Potsdamer MBS Arena. Neue Pokalsieger gibt es in jedem Fall. Die Vorjahressieger, der Frankfurter HC bei den Frauen und der 1. VfL Potsdam bei den Männern, haben die Endrunde diesmal nicht erreicht. Die Steinadler, die alte Garde des VfL aus glorreichen Zweitliga-Zeiten, hatte im vergangenen Jahr sensationell das Finale gewonnen.

Nicht weniger unterhaltsam dürfte es in diesem Jahr werden – vor allem das Frauen-Halbfinale am Samstagnachmittag zwischen dem Oberligateam des HV Grün Weiß Werder und des Brandenburgligisten HSG RSV Teltow-Ruhlsdorf verheißt Spannung. „Das wird bereits ein Highlight“, meint Werders Trainer Steffen Scherping. Als höherklassiges Team sieht er seine Mannschaft zwar in der Favoritenrolle. „Aber wir sind vorsichtig, denn wir wissen selbst am besten, wie man als unterklassiger Gegner gewinnen kann.“ Denn genau das haben die Werderaner Damen geschafft, als sie Ende November im Viertelfinale mit dem Frankfurter HC den Pokalverteidiger und Drittligisten eliminierten. Schon das war Drama pur: Ein 13:13 erkämpften die Grün-Weißen gegen den Favoriten, hatten in der Endabrechnung des Viertelfinal-Turniers dank eines 25:9 im ersten Spiel gegen den TSV Germania Massen ein Tor mehr als die Frankfurterinnen, wodurch sie zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren ins „Final Four“ einzogen. 

Werderaner Verein verfolgt große Pläne mit seinem Frauenteam

„Wir wollen das Halbfinale gewinnen“, gibt Werders Trainer nun trotz aller Vorsicht die selbstbewusste Devise aus. Im Pokalfinale könnte dann der Turnierfavorit MTV Altlandsberg warten. Der Drittligist eröffnet das „Final Four“ am Samstag mit dem Halbfinalspiel gegen den Brandenburgligisten VfB Doberlug-Kirchhain. Für Scherpings Team aus erfahrenen und jüngeren Spielerinnen – die älteste Werderaner Akteurin in 38, die jüngste 19 – hat der Finaleinzug einen hohen sportlichen Anreiz und Stellenwert. „In der Oberliga sehen wir uns im zweiten Jahr nach dem Aufstieg im Mittelfeld etabliert“, sagt Scherping. Perspektivisch sei es sportlich sicher reizvoll, um den Aufstieg zu spielen, „doch müssen dafür auch die wirtschaftlichen Bedingungen passen, so Scherping. Umso mehr sieht er das „Final Four“ mit der „sehr besonderen Atmosphäre in der MBS Arena“ als sportliches Highlight.

Während die Frauen der HSG Teltow/Ruhlsdorf zum ersten Mal in der Runde der letzten Vier stehen, haben die HSG-Männer die Endrunde zum vierten Mal in Folge erreicht. Deren Halbfinal-Krimi im vergangenen Jahr gegen die VfL-Steinadler, der im Sieben-Meter-Werfen seinen dramatischen Höhepunkt hatte, gehört schon jetzt zu den legendären Kapiteln der märkischen Handball-Pokalgeschichte. Und offenbar mag es der Brandenburgligist, in dessen Reihe einstige VfL-Größen wie Alexander Urban, Enrico Bolduan und Sascha Klimczak spielen, im Pokalwettbewerb dramatisch: Auch ihr „Final-Tour“-Ticket lösten die Ruhsldorfer im Sieben-Meter-Werfen gegen den höherklassigen HV Grün Weiß Werder, der in der Oberliga spielt. Mit dem MTV Altlandsberg wartet nun im Halbfinale ebenfalls ein Oberligist auf die HSG. Im zweiten Semifinale spielt Oberliga-Vertreter Grünheider SV gegen den Oranienburger HC, der ansonsten in der dritten Liga zur Konkurrenz des VfL Potsdam gehört und als Favorit auf den Landespokalsieg gilt.

Erstmals werden am Sonntag auch „kleine Finals" um den dritten Platz ausgetragen. Damit sollen für kleinere Vereine die Chance auf einen Pokalgewinn deutlich steigen und die Attraktivität des „Final Four“ erhöht werden.

Deutscher WM-Gegner Korea erstmals als vereintes Team

Eingebettet in das Pokalspektakel findet ein besonderes Handballspiel statt. Kurz vor dem Beginn der Handball-Weltmeisterschaft gibt es die Wiedervereinigung der beiden

Koreas auf dem Handball-Parkett erstmals in der Potsdamer MBS-Arena live zu erleben. Der 1. VfL Potsdam empfängt am Samstag um 19.30 Uhr die Nationalmannschaft Koreas zu einem ersten Testspiel in Deutschland. Knapp eine Woche später, am 10. Januar, eröffnet die deutsche Handball-Nationalmannschaft mit den ehemaligen Adlern Fabian Wiede und Fabian Böhm die WM 2019 in Berlin gegen jene Koreaner.

„Eine Heim-WM ist schon etwas ganz Besonderes. Ein Testspiel gegen die vereinigte Auswahl Koreas kurz vor dem WM-Start in Berlin gehört sicher zu den Höhepunkten des Potsdamer Sportkalenders 2019, von der politischen Dimension mal ganz zu schweigen“, sagt der sportliche Leiter des VfL Potsdam, Alexander Haase. Als Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft wird er zudem Erkenntnisse für das WM-Auftaktspiel gewinnen können.

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