70 Gäste eingeladen: Film-Urgestein Uwe Fleischer feiert 70. Geburtstag
1970 kam Uwe Fleischer zum Film. Er war bei der Defa, Studio Babelsberg und am Filmgymnasium Babelsberg tätig. Nun wird er 70 Jahre alt und denkt noch lange nicht ans Aufhören.
Potsdam - Er war Leiter der Trickfilmabteilung bei der Defa, hat Bücher über Filme veröffentlicht und ist bis heute Filmkoordinator am Filmgymnasium Babelsberg: Am morgigen Samstag wird Uwe Fleischer 70 Jahre alt. „Zur Feier habe ich 70 Leute auf den Mediencampus eingeladen“, erzählt er.
Eine bunte Mischung sei das, aus Familie, Kollegen, Partnern von verschiedensten Projekten. Darunter etwa die aus zahlreichen Defa-Produktionen wie zum Beispiel dem „Singenden, klingenden Bäumchen“ bekannte Schauspielerin Christel Bodenstein mit ihrem Sohn Mirko Wolf, ebenfalls Schauspieler. Zur Feier hat Fleischer ein Filmprogramm zusammengestellt, in dem er eine Reihe von Projekten vorstellt, an denen er mitgewirkt hat.
Uwe Fleischer kam 1970 zum Film
Ursprünglich hatte Fleischer eine Ausbildung zum Fotografen absolviert. Doch bereits 1970 kam er zum Film. Im Defa Studio für Spielfilme und dem Studio Babelsberg war er zunächst als Kameraassistent und Filmfotograf tätig. Von 1975 bis 1979 holte er die Filmausbildung nach, mit einem externen Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam. Er schloss als Diplom-Ingenieur der Film- und Fernsehtechnik ab, später folgte ein Diplom als Kameramann. Ab 1981 wurde er Chef der Trickabteilung der Defa im Studio Babelsberg. 13 Jahre später wurde er Herstellungsleiter und zudem Spezialist für visuelle Effekte.
Auch das Thema Digitalisierung spielte für ihn früh eine Rolle, ab Mitte der 1990er Jahre baute er ein digitales Bildbearbeitungszentrum auf. Auch für verschiedene Produktionsfirmen war er tätig.
Als Mentor am Filmgymnasium Babelsberg
Besonders wichtig für ihn ist die Lehre. Zum einen unterrichtete Uwe Fleischer an der Filmhochschule in den Bereichen Kamera, Szenografie und Animation. Aber auch international hielt er Vorlesungen zum Filmtrick, etwa in Bagdad, Paris oder Hongkong. Seit zehn Jahren ist er Projektkoordinator am Filmgymnasium, ist dort ein Mentor für Schüler und setzt zahlreiche Projekte um.
Über seine Erfahrungen hat er auch Bücher veröffentlicht, sein letztes im Jahr 2005 mit dem Titel „Wie haben Sie’s gemacht? Babelsberger Kameramänner öffnen ihre Trickkiste“ gemeinsam mit Helge Timpert.
Vor allem will er Schülern etwas weitergeben
Das Potsdamer Filmmuseum wünscht Fleischer zum Geburtstag „weiterhin viele schöne Jahre beim Unterrichten, Produzieren und der Schreibarbeit“. Denn der ab morgen 70-Jährige will weitermachen, „solange es mir noch Spaß macht“. Vor allem den Schülern etwas weiterzugeben sei ihm wichtig. „Es freut mich jedes Mal, wenn es ihnen etwas bringt, wenn es Früchte trägt, was ich ihnen beibringen kann“, sagt Fleischer.
Wer ihn nach seinen künftigen Projekten fragt, bekommt gleich eine ganze Liste präsentiert. Eine Reihe von Schülerfilmen über wohltätige Projekte des Bäckers Fahland etwa, die Magazinsendung „Neues aus Babelsberg“ mit Zehntklässlern, die im Mai aufgezeichnet wird, oder die Begleitung eines Stadtschreibers für das Deutsche Kulturforum östliches Europa. „Mein Terminkalender ist voll“, sagt Fleischer und lacht.