"Potsdam autofrei": Feuerbachstraße soll für einen Nachmittag autofrei werden
Das Aktionsbündnis "Potsdam autofrei" plant Ende Mai eine große Fahrraddemonstration. Anschließend ist eine außergewöhnliche Aktion geplant, aber die Bürokratie bremst das Vorhaben bisher aus.
Potsdam - Das 2018 gegründete Aktionsbündnis „Potsdam autofrei“ organisiert am Samstag, dem 25. Mai, seine erste größere Aktion des Jahres. Zunächst findet ab 14 Uhr eine Familienfahrraddemo statt, die am Hauptbahnhof startet. Anschließend ist ein „Erlebnisraum“ in der Feuerbachstraße geplant: Von 15 bis 18 Uhr soll dort Platz sein für Musik, Tanz, Theater und ein Picknick – ganz ohne parkende und fahrende Autos.
Genau das aber ist letztendlich nicht so einfach: Wie das Bündnis den PNN nun mitteilte, habe dieses bei einem Gespräch Anfang der Woche eine Absage von Polizei und Stadt erhalten, außer es bezahlt eine Gebühr von 250 Euro für das Aufstellen der Schilder. „Wir hatten im Vorfeld bereits mehrere Gespräche, in denen uns die Polizeidirektion Brandenburg signalisiert hatte, dass das kein Problem sein würde“, erklärte Lutz Meyer-Ohlendorf von „Potsdam autofrei“ am Mittwoch auf Nachfrage. Die kurzfristige Absage interpretiert er als „Sperrhaltung“ von Stadt und Polizei. „Wir erleben von den Behörden wirklich kein Entgegenkommen“, sagt er.
Die Idee hinter der Veranstaltung sei es, so erläutert Meyer-Ohlendorf, „zu zeigen, wie viel Raum auch durch den parkenden Verkehr weggenommen wird“. Es gebe sonst kaum Möglichkeiten, zu erfahren, wie eine Straße ganz ohne Autos wirkt, wie viel Platz für andere Aktivitäten, für die Fußgänger und Radfahrer dann bleibe. Wie das Aktionsbündnis, das nach eigenen Angaben rund 20 bis 30 aktive Mitglieder hat, mit der Vorgabe von Rathaus und Polizei nun umgeht, ist noch unklar. „Wir wägen noch ab“, sagt Meyer-Ohlendorf. Entweder man wolle offensiv auf die Haltung der Stadt aufmerksam machen, oder das Geld auftreiben. Eine Absage sei aber keine Option.