Potsdamer Tiefbauamt: Ex-Amtschef gewinnt Klage gegen Rathaus
Im Ringen um die Besetzung des Chefpostens des Potsdamer Tiefbauamts hat das Rathaus eine weitere Niederlage erlitten: Ex-Amtschef Frank Steffens hat das Bewerbungsverfahren vor dem Potsdamer Arbeitsgericht zum zweiten Mal erfolgreich zu Fall gebracht.
Potsdam - Demnach ist das von der Stadt durchgeführte Verfahren ungültig. „Die Probleme sind nicht beseitigt“, befand der Richter. Die Stadtverwaltung prüft nun, ob sie Rechtsmittel gegen die Entscheidung einlegt, sagte ein Rathaussprecher auf PNN-Anfrage.
Wie berichtet hatte Steffens, der die Stelle selbst besetzen möchte und von 2006 bis 2012 schon einmal innehatte, zum zweiten Mal gegen das Bewerbungsverfahren geklagt. Die Stadt hatte sich hingegen auf Thomas Schenke festgelegt, den bisherigen Bereichsleiter Finanzmanagement des Amts. Die geplante Neubesetzung des Fachbereichsleiter-Postens für Grün- und Verkehrsflächen läuft schon seit rund einem Jahr.
Rund 80 Kandidaten hatten sich auf die Stelle mit einem Bruttomonatsgehalt von 6000 Euro beworben. Schon gegen das erste Auswahlverfahren war Steffens erfolgreich vorgegangen. Hintergrund sind auch frühere Erfolge von Steffens in Arbeitsgerichtsprozessen gegen die Stadt: 2009 war der 49-Jährige vom damaligen Baudezernenten Matthias Klipp (Grüne) für die Kostenexplosion bei der Sanierung der Humboldtbrücke verantwortlich gemacht und degradiert worden. Dagegen wehrte sich Steffens erfolgreich vor dem Arbeitsgericht und musste weiterbeschäftigt werden. Später landete er bei den Stadtwerken und wurde dort gekündigt – nun will er zurück ins Tiefbauamt. Im Januar hatte er auch SPD-Oberbürgermeisterkandidat werden wollen, scheiterte beim Mitgliedervotum aber deutlich.
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