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Landesfußball in der Region Potsdam: Es geht schon wieder los

Auf Landesfußball-Ebene erfolgt der Start in die neue Saison. Mit dabei sind zwölf Mannschaften aus der Region Potsdam. Was sich die Teams für das Spieljahr zum Ziel setzen, wie sich ihre Kader verändert haben und woran gearbeitet wird.

BRANDENBURGLIGA

Werderaner FC - Zeichen stehen auf Neustart
Als Feuerwehrmann hat Sven Thoß den Werderaner FC vergangene Saison vor dem Abstieg aus der Brandenburgliga gerettet, nun will der 51-Jährige den WFC wieder als eine ernst zunehmende Größe in der höchsten märkischen Spielklasse etablieren. Dafür wurde das Team runderneuert: Stammspieler gingen, neue Akteure kamen – wie Rückkehrer Rico Eichstädt vom Oranienburger FC. Der Auftakt ins Spieljahr ging allerdings daneben: Werder flog in Runde eins aus dem AOK-Landespokal.

LANDESLIGA NORD

RSV Eintracht 1949 - Disziplin als wichtige Tugend
14 Neuzugänge hat Neu-Trainer Patrick Hinze für den RSV Eintracht 1949 rekrutiert und sich dabei fleißig in der U19-Abteilung von Viktoria Berlin bedient, aus der er fünf Talente zum Stahnsdorfer Zille-Sportplatz lotste. Aus dem eigenen Nachwuchs rückten fünf Spieler in den Kader. Nach Platz zwei im Vorjahr zählt die Eintracht zu den Staffel-Favoriten in der Landesliga Nord  Hinze setzt dafür Disziplin und Bodenständigkeit voraus. Spielerische Qualität scheint jedenfalls vorhanden.

SV Babelsberg 03 II - Zwei Aufsteiger im Kader
Stabilität und Konstanz sind für Trainer Thomas Schulz wohl die meist verwendeten Schlagworte, wenn er das Vorhaben des SV Babelsberg 03 II in der Landesliga Nord beschreibt. Licht und Schatten prägten den Verlauf der zurückliegenden Spielzeiten – starken Auftritten gegen Spitzenclubs ließ die „Zweete“ nicht selten Punktverluste gegen schwächere Teams folgen. Von der in die Regionalliga aufgestiegenen A-Jugend des SVB verstärken Julius Gerlach und Keeper Kai Uwe Spangenberg den Kader. 

FSV Babelsberg 74 - Mittelgeschoss statt Keller
Das letzte Saisonfinale wird diesmal zum Saisonauftakt. Für das Babelsberger Derby in der Landesliga Nord gastiert der FSV 74 beim SVB II. Nach erfolgreichem Kampf gegen den Abstieg in der Vorsaison visieren die 74er dieses Jahr einen sicheren Mittelfeldplatz an, was zugleich zum Prüfstein für die Qualität der eigenen Nachwuchsarbeit wird: Fünf Spieler aus der A-Jugend des Clubs rücken in den Landesliga-Kader um die Routiniers Oliver Seidel und Florian Müller auf. 

SG Michendorf -  Diesmal ohne glückliche Fügung
Wie ein Jo-Jo sprang die SG Michendorf Ende voriger Saison erst in die Landesklasse und dann wieder zurück in die Landesliga Nord – dank sich günstig auswirkender Fügungen bezüglich der Ligenzugehörigkeit anderer Vereine. Dieses Jahr möchte Trainer Felix Bigalke aus eigener Kraft für den Klassenerhalt sorgen und baut dabei auf die Charakterstärke seines Teams. Mutiger will die SGM spielen, was sie schon beim couragierten Landespokal-Auftritt gegen Regionalligist Fürstenwalde (2:4) zeigte.

LANDESKLASSE WEST

Fortuna Babelsberg - Sind aller guten Dinge vier?
Ihr Abo auf Platz zwei möchte Fortuna Babelsberg endlich kündigen. Dreimal in Folge sprang zuletzt nur die Vizemeisterschaft raus, nun soll der Titel in der Landesklasse West und somit der Aufstieg her. „Dafür müssen wir vor allem besser in die Saison starten als in den Vorjahren. Da hatten wir immer zu viel Punkte liegen gelassen“, sagt Coach Sebastian Michalske. Für die Mission „Aller guten Dinge sind vier“ hat Fortuna personell massiv aufgerüstet – allein sechs Neue kommen von Brandenburgligist Werder. 

ESV Lok Potsdam - Kletterpartie fortsetzen
Die Saison in der Landesklasse West beginnt mit einem Lokalkracher: Lok Potsdam empfängt Top-Favorit Fortuna Babelsberg. Der Eisenbahner-Club gilt hierbei zwar als klarer Außenseiter, doch wird er in der Spitze der Liga gewähnt. Nach dem Landesklasse-Aufstieg 2014 ging es für Lok kontinuierlich nach oben: Platz elf – neun – und zuletzt fünf. „Diese Entwicklung möchten wir gerne fortsetzen“, bekräftigt Trainer Mike Weißfuß. Was es dafür braucht? „Mindestens gleiche Offensivkraft und mehr defensive Stabilität.“ 

Teltower FV - Ankündigung von Konsequenzen
Er grummelt wieder, Ingo Hecht, Coach des Teltower FV. Regelmäßig hadert er mit der Trainingsbereitschaft seiner Spieler. Auch während der Vorbereitung auf die neue Saison in der Landesklasse West lief es nicht wie von ihm gewünscht, weshalb Hecht Konsequenzen ankündigt. „Mir reicht’s. Ich werde nur die Leute spielen lassen, die fleißig trainieren. Wenn dadurch Qualität bei den Partien verloren geht, nehme ich das in Kauf“, betont er und hofft aber, so nicht in den Abstiegssumpf zu geraten.

Potsdamer Kickers - Beginn eines Übergangs
Bei den Potsdamer Kickers wird perspektivisch gedacht. „Wir beginnen jetzt eine Übergangsphase, die sich sicherlich zwei Jahre ziehen wird“, erklärt Coach Stephan Ranz. Bei der Rückkehr auf die Landesfußball-Bühne vergangenes Jahr wurde sein Team Neunter in der Landesklasse West. „Ein einstelliger Tabellenplatz wäre dieses Jahr wieder toll, aber uns geht es eben insbesondere darum, die von unten nachkommende Generation mit vielen Talenten peu à peu einzubauen. Die Jungs sind vielversprechend.“ 

ESV Lok Seddin - Baustelle Durchschlagskraft
Zumindest personell hat sich bei Lok Seddin im Vergleich zur Vorsaison wenig verändert. Fast der gleiche Kader wird wieder für die Partien in der Landesklasse West zur Verfügung stehen. „Wir erhoffen uns durch diese Kontinuität eine Weiterentwicklung“, sagt Trainer Uwe Majewski. Ziel sei ein einstelliger Rang. Um das zu erreichen, brauche es dann aber doch eine große Veränderung – im Angriff. „Wir müssen mehr Durchschlagskraft vor dem Tor entwickeln. Fortschritte sind im Training zu erkennen, jetzt müssen wir es beim Spiel umsetzen.“ 

SG Bornim - Zurück zu stabiler Gegenwehr
Zuletzt hat die SG Bornim an Strahlkraft eingebüßt. Klar, der Glanz einstiger Oberliga-Zeiten ist lange verblasst, aber in der Landesklasse war die SGB durchaus ein Funkeln am Potsdamer Stadtrand. Nach zwei schwierigen Saisons will das neue Trainerduo Mathias Alex/Janko Müller Bornim wieder zu einem stabilen Konkurrenten in der Weststaffel machen. Beide kickten einst selbst an der Golmer Chaussee, nun übernehmen sie die Rolle der Ziehväter für etliche Aufrücker aus der Jugend und „Zweiten“. 

SG Grün-Weiß Golm - Aufsteiger ohne Zurückhaltung
Durch drei Aufstiege binnen der vergangenen vier Jahre hat es die SG Grün-Weiß Golm aus den Niederungen des Kreisfußballs erstmalig bis auf die Landesebene geschafft. Und dort, in der Landesklasse West, treten die Rand-Potsdamer ohne Zurückhaltung an. „Nur vom Klassenerhalt reden wir nicht. Wir möchten ins Tabellenmittelfeld“, sagt Coach Heino Schüler. „Das ist realistisch bei der Qualität unseres Teams.“ Nochmals gestiegen ist sie mit der Verstärkung durch Torjäger Jeff Salpeter. 

Der erste Spieltag:

Freitag
Landesklasse West, 18.30 Uhr: Lok Potsdam - Fortuna Babelsberg.
Samstag
Brandenburgliga, 15 Uhr: TuS Sachsenhausen - Werderaner FC.
Landesliga Nord, 15 Uhr: SV Babelsberg 03 II - FSV Babelsberg 74, RSV Eintracht 1949 - SV Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf, SG Michendorf hat spielfrei.
Landesklasse West, 15 Uhr: Grün-Weiß Golm - SG Bornim, TSV Treuenbrietzen - Potsdamer Kickers, Lindower SV Grün-Weiß - Teltower FV, Meyenburger SV Wacker - Lok Seddin. 

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