Im Verzug: Erstmal keine Wohnungstauschbörse für Potsdam
Noch ist kein Träger gefunden, der die Tauschzentrale betreut. Potsdams Sozialbeigeordnete Brigitte Meier (SPD) hat Zweifel am beschlossenen Verfahren.
Potsdam - Die Idee zur Entlastung des angespannten Potsdamer Wohnungsmarkts ist schon mehr als drei Jahre alt: Senioren, die allein in größeren Wohnungen leben, sollen diese leichter mit jungen Familien tauschen können. Doch die für solche Wechsel nötige Wohnungstauschzentrale wird auch in diesem Jahr nicht starten. Das erklärte Potsdams neue Sozialdezernentin Brigitte Meier (SPD), die das Problem seit dem Amtsantritt auf ihrem Tisch hat, am Mittwochabend im Hauptausschuss.
Derzeit wird von der Stadt per Markterkundungsverfahren ein Dienstleister gesucht, sagte Meier: „Wenn wir Glück haben, kommt ein Träger um die Ecke.“ Allerdings handele es sich eben nicht um eine klassische Sozialleistung, die „jeder Träger einfach so aus der Hüfte schießt“. Zugleich machte Meier deutlich, dass sie zur Einrichtung einer solchen Zentrale ein anderes Verfahren gewählt hätte, wenn sie schon das Sagen in ihrem Dezernat gehabt hätte. „Aber jetzt sind wir mitten im Vergaberecht“, erklärte Meier, warum man nun nicht einfach das Verfahren wechseln könne. Das aktuelle Markterkundungsverfahren werde aber „hoffentlich“ noch im September ein Ergebnis bringen – wenn nicht, müsse man eben anders vorgehen, so die Dezernentin.
Verärgert reagierte der Linken-Stadtverordnete Hans-Jürgen Scharfenberg – besonders, weil eigentlich für den Betrieb der Zentrale schon 150.000 Euro pro Jahr im Haushalt verankert seien. Insofern sei die Situation „unbefriedigend“.