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Europäische Filmpreise für Babelsberg: Erfolg für "Babylon Berlin" und "Systemsprenger"

Am Samstag wurden die Europäischen Filmpreise verliehen. "The Favourite" aus Großbritannien ist der Abräumer des Abends. Die in Babelsberg gedrehte Serie "Babylon Berlin" erhält ebenso eine Auszeichnung wie auch das Drama "Systemsprenger" vom Potsdamer Produzenten Peter Hartwig.

Der Titel der Historiengroteske war Programm und hielt sein Versprechen zumindest bei der Preisvergabe: "The Favourite" über die launisch-berechnende Queen Anne, um deren Gunst zwei Frauen buhlen, ist bester europäischer Film des Jahres geworden. Das Werk von Yorgos Lanthimos mit Olivia Colman als Queen Anne erhielt bei der Verleihung in Berlin am Samstag neben der wichtigsten Auszeichnung weitere sieben Preise. So gewann Lanthimos die Trophäe für die beste Regie. Olivia Colman - zuvor bereits für ihr Spiel mit einem Oscar geehrt - wurde auch mit dem Europäischen Filmpreis bedacht. Weitere Auszeichnungen erhielt "The Favourite" für Kamera, Schnitt, Kostüm und Maske. Weniger preisverdächtig war allerdings, dass außer dem Produzenten des Films kaum weitere  Preisträger des Werks vor Ort waren. Immerhin schickte die geehrte Hauptdarstellerin Olivia Colman einen Gruß per Handy-Video zur Verleihung. 

Ausgezeichnet: Die Regisseure Tom Tykwer, Hendrik Handloegten und Achim von Borries (v.l.) mit ihren Europäischen Filmpreisen für "Babylon Berlin".
Ausgezeichnet: Die Regisseure Tom Tykwer, Hendrik Handloegten und Achim von Borries (v.l.) mit ihren Europäischen Filmpreisen für "Babylon Berlin".
© Britta Pedersen/dpa

"Systemsprenger erhält Preis für die Beste Filmmusik

Das mehrfach nominierte deutsche Drama "Systemsprenger" von Regisseurin Nora Fingscheidt ging bei den großen Preisen hingegen leer aus. So war die elfjährige Helena Zengel als Beste Hauptdarstellerin nominiert. Das vom Potsdamer Filmemacher Peter Hartwig ("Gundermann") mitproduzierte Werk erhielt allerdings einen Europäischen Filmpreis für die Beste Filmmusik von John Gürtler.
Leer ging hingegen Hartwigs zweites Eisen im Filmpreis-Feuer aus.  Schauspieler Alexander Scheer,  nominiert als Bester Hauptdarsteller  im Biopic "Gundermann" des Potsdamer Regisseurs Andreas Dresen, musste sich Antonio Banderas geschlagen geben. Der spanische Mime wurde für seine Hauptrolle im Film "Leid und Herrlichkeit" ausgezeichnet. Hartwig war auch bei "Gundermann" Koproduzent.

"Systemsprenger"-Crew: Regisseurin Nora Fingscheidt (l.) mit ihren Hauptdarstellern Helena Zengel und Albrecht Schuch.
"Systemsprenger"-Crew: Regisseurin Nora Fingscheidt (l.) mit ihren Hauptdarstellern Helena Zengel und Albrecht Schuch.
© Jens Kalaene/dpa

"Babylon Berlin" ist beste Serie Europas 2019

Freude hingegen bei den Machern der High-End-Krimiserie "Babylon Berlin": Die in großen Teilen im Studio Babelsberg gedrehte Serie vom Potsdamer X-Filme-Produzenten Stefan Arndt erhielt den Europäischen Filmpreis als Beste Serie. Die drei verantwortlichen Regisseure Hendrik Handloegten, Achim von Borries und Tom Tykwer versammelten bei der Übergabe des Europäischen Filmpreises das gesamte anwesende Team auf der Bühne.

Beste Serie Europas. Die Regisseure  Hendrik Handloegten, Tom Tykwer und Achim von Borries (v.l.) erhalten den Europäischen Filmpreis für die beste High-End-Serie "Babylon Berlin" wurde in großen Teilen in Babelsberg gedreht.
Beste Serie Europas. Die Regisseure  Hendrik Handloegten, Tom Tykwer und Achim von Borries (v.l.) erhalten den Europäischen Filmpreis für die beste High-End-Serie "Babylon Berlin" wurde in großen Teilen in Babelsberg gedreht.
© Britta Pedersen/dpa

Ehrenpreis an Werner Herzog

Der diesjährige Ehrenpreis für das Lebenswerk ging an Regisseur Werner Herzog ("Nosferatu", "Woyzeck"). Der Europäische Filmpreis wird jährlich wechselnd in Berlin und in einer anderen europäischen Stadt vergeben. 2020 wird der Filmpreis im isländischen Reykjavik vergeben. Über die Vergabe der Preise entscheiden rund 3600 Mitglieder der Europäischen Filmakademie.

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