Kommentar über die Ehrung der Stasi-Opfer in Golm: Endlich
Es ist eine überfällige Geste: Am Uni-Campus Golm soll eine Bronzeskulptur an die Opfer der DDR-Staatssicherheit erinnern. Viel zu lange ist die Aufarbeitung der Geschichte des früheren Standortes der Juristischen Hochschule der DDR-Staatssicherheit verschleppt worden – wohl auch, weil sich dafür niemand zuständig fühlen wollte, bei der 1991 neu gegründeten Universität Potsdam nicht und bei der Stadt nicht.
Es ist eine überfällige Geste: Am Uni-Campus Golm soll eine Bronzeskulptur an die Opfer der DDR-Staatssicherheit erinnern. Viel zu lange ist die Aufarbeitung der Geschichte des früheren Standortes der Juristischen Hochschule der DDR-Staatssicherheit verschleppt worden – wohl auch, weil sich dafür niemand zuständig fühlen wollte, bei der 1991 neu gegründeten Universität Potsdam nicht und bei der Stadt nicht. Generationen von Studierenden haben seit den 1990er-Jahren in Golm in denselben Räumen Vorlesungen gehört, in denen vorher Stasi-Kader im effektiven Ausspitzeln geschult worden waren oder sogenannte Wissenschaftler die Methoden der „Operativen Psychologie“ zur seelischen Schädigung von unliebsamen Bürgern perfektionierten. Aber auf diese Vorgeschichte gab es vor Ort keinen Hinweis – während Absolventen der Stasi-Hochschule ihre Doktortitel bis heute führen dürfen. Die Aufarbeitung kommt erst in den letzten Jahren in die Gänge, erklärtermaßen befürwortet auch vom 2012 ins Amt gekommenen Uni-Präsident Oliver Günther. Dabei bleibt noch viel zu tun. Die jetzt aufgestellte Plastik zur Erinnerung an die Schicksale der Opfer der Stasi ist Zeichen dafür, dass man es nun endlich ernst meint mit der Auseinandersetzung.
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