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Viele Eltern kritisieren, dass die Schultoiletten oft kaputt und dreckig sind.
© dpa

Schulpolitik in Potsdam: Eltern kritisieren Sauberkeit an Schulen: "Es stinkt uns!"

Die Schulen in Potsdam müssen sauberer weden, fordern Eltern in Potsdam. Vor allem werden die Toilettenbereiche oft nicht genug geputzt, finden sie. Und äußern den Vorwurf, dass die Stadt die Schulen verrotten lasse.

Potsdam - Die Sauberkeit an vielen Schulen in Potsdam könnte nach Überzeugung der Eltern deutlich besser sein. Auf der Jahrestagung des Kreiselternrats und des Kreisschulbeirats kritisierten die Elternvertretungen am Dienstagabend mangelhafte Hygiene in den Bildungseinrichtungen. Vor allem die Toilettenbereiche würden oft nicht genügend geputzt, hieß auf der Sitzung des Gremiums im Rathaus.

Immer wieder gebe es Beschwerden von Eltern, dass die Toiletten nicht funktionierten, sagte die Vorsitzende der Kreisschulbaukasse, Daniela Trapkowski, den PNN. „Es stinkt“, betonte sie. In dem Schulbeirat sind Eltern, Schüler und Lehrer gemeinsam organisiert. In vielen Fällen seien die Abwasserleitungen marode und in die Jahre gekommen. Sie müssten komplett saniert werden. Auch hätten die extern beauftragten Reinigungskräfte oft zu wenig Zeit, um die Schulen gründlich zu reinigen. Die Diskussion auf der Jahrestagung sei teilweise sehr unfreundlich verlaufen, sagte Kreiselternsprecher Markus Kobler. Teilnehmer hätten der Stadt vorgeworfen, „die Schulen verrotten zu lassen“.

Schulen leiten Probleme nicht weiter

Trapkowski zufolge versprach der Werkleiter des Kommunalen Immobilienservice (KIS), Bernd Richter, Besserung. Dazu müssten aber die Mängel bekannt sein. Manche Schulen würden Beschwerden gar nicht weiterleiten, wodurch Probleme im Sanitärbereich an einzelnen Schulen gar nicht bekannt seien.

Rund vier Stunden lang diskutierten die Elternvertreter mit Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und Beigeordneten über aktuelle Probleme in den Schulen. Dabei ging es neben der Hygiene um das neue Konzept zur Schulsozialarbeit sowie um die Sanierung und den Neubau von Schulgebäuden und Sporthallen. So soll die Motorsporthalle in Babelsberg im kommenden Jahr komplett saniert und erweitert werden. „Dort regnet es rein, die Fenster schließen nicht, die Sanitäranlagen sind defekt“, sagte Trapkowski.

Zu wenig Begrüßungsklassen

In Bezug auf das anstehende Neubau- und Sanierungsprogramm für die Schulen kritisierte Kobler, dass die Anforderungen an einen modernen Unterricht nicht berücksichtigt würden. So seien keine speziellen Ruhe- oder Computerräume vorgesehen. Dies liege aber an den Vorgaben des brandenburgischen Bildungsministeriums, die solche Räume nicht vorsähen. Große Probleme sehen die Elternvertreter bei der Bewältigung der Zuwanderung auf die Schulen zukommen. So gebe es zu wenige sogenannte Begrüßungsklassen für Flüchtlinge, in denen die Kinder schnell Deutsch lernen und auch psychologisch betreut werden können. Die Stadt rechnet derzeit mit 56 Flüchtlingskindern im Grundschulalter.

Stefan Engelbrecht

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