Jahresrückblick 2017: „Eine kleine Weltstadt“
„Potsdam ist wie Dresden ohne Pegida. Dafür mit Kai Diekmann, Wolfgang Joop, Günther Jauch“, schreibt die Schriftstellerin Jana Hensel im Juli im Wochenmagazin „Die Zeit“. Die Reihe der prominenten Potsdamer ist freilich länger.
Mit Nadja Uhl zum Beispiel, die 2017 in „Timm Thaler“ des Regisseurs Andreas Dresen, ebenfalls Potsdamer, zu sehen war – und nebenbei von ihrem Engagement für syrische Flüchtlinge erzählte. Sie organisierte ein Konzert im Arabicum in ihrer Villa Guttmann – für die aus Syrien Geflohenen „ein kostbares Stück Heimat“.
Bei Wolfgang Joop standen die Zeichen auf Neuanfang: Er verkaufte seine Villa am Heiligen See, versteigerte Kunst im Wert von 1,5 Millionen Euro und gab sein Label Wunderkind ab. Im Familiengut in Bornstedt startete er das Label „Looks“, übernahm die Patenschaft für eine Orchidee und sprach über das Heimweh nach dem Ort seiner Kindheit: „Potsdam wird ja jetzt doch eine kleine Weltstadt.“
Eine neue Seite von sich zeigte der Wahlpotsdamer Steffen Schroeder: Der „Soko Leipzig“-Kommissar veröffentlichte im Frühjahr ein berührendes Buch über sein Engagement als ehrenamtlicher Vollzugshelfer – seit mehreren Jahren begleitet er einen verurteilten Mörder, der in der JVA Tegel einsitzt.
Wieder-Potsdamer Christian Ulmen brachte die Landeshauptstadt mit der Comedy-Serie „Jerks“ groß raus: Sie handelt von der Freundschaft zwischen den Hauptdarstellern Ulmen und Fahri Yardim – mit Potsdam in der Hauptrolle.
TV-Moderator und Hobby-Winzer Günther Jauch schenkte im Juli bei der „Vinossage“ in der Galerie Sperl den eigenen Wein aus. Und er hat es quasi auf den Potsdamer Stadtplan geschafft: Die Spornstraße, seit Herbst fertig saniert, in der er alle Häuser besitzt, trägt im Volksmund seinen Namen.
Potsdamerin auf Zeit – das ist 2017 nicht nur die US-Schauspielerin Ashley Judd geworden, die für den Dreh der Serie „Berlin Station“ eine Villa am See mietete. Auch einen Isländer zog es im Sommer an die Havel: Sjón, der Liedtexter der Sängerin Björk, war „Artist in Residence“ in der Schiffbauergasse.
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