Kommentar zum Bürgerdialog: Eine Chance
Die Fronten zwischen Garnisonkirchen-Befürwortern und -Gegnern sind verhärtet. Das zeigte der Auftakt des Bürgerdialogs sehr deutlich. Doch der Dialog könnte sich dennoch lohnen, meint PNN-Redakteur Henri Kramer.
Potsdam - Natürlich bemüht sich Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) redlich beim sogenannten Bürgerdialog zur Garnisonkirche, den seit Jahren währenden Streit um den Wiederaufbau zu schlichten. Doch beim Auftakt am Mittwoch zeigte sich einmal mehr, was sich im Vorfeld abzeichnete: Befürworter und Gegner beharren auf ihren Positionen. Der Knackpunkt: Für den Turm gibt es bereits eine gültige Baugenehmigung, auf die die Aufbauaktivisten natürlich nicht verzichten wollen – genau das aber verlangen die Gegner. Überspitzt gesagt gleicht das Unterfangen einem Versuch, einen überzeugten Veganer von den Vorzügen eines saftigen Schweinesteaks zu überzeugen. Daher ist es schon ein Erfolg, dass beide Seiten weiter miteinander reden – auch wenn es in der Frage „Turm oder Nicht-Turm?“ wohl keinen Konsens geben wird.
Die Chance des Bürgerdialogs liegt damit eher darin, zumindest Kompromisse für das Umfeld des Turms zu finden – und zum Beispiel die Frage zu klären, was mit dem Gelände passiert, wenn die Aufbauaktivisten partout nicht die nötigen Spenden für ein Kirchenschiff zusammenbekommen. Kann etwa das für den Abriss vorgesehene Rechenzentrum für einige Jahrzehnte ein Künstlerzentrum werden? Wenn zumindest in solchen Fragen eine klare Linie erkennbar wird, hätte sich der Bürgerdialog schon gelohnt.
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