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Appell. SCP-Trainer Davide Carli fordert Kampfgeist von seinem Team.
© G. Pohl

SC Potsdam: Ein Team aus zwei Welten

Bei der 1:3-Auswärtsniederlage gegen Bundesliga-Tabellenführer Dresdner SC schwankten die Volleyballerinnen des SC Potsdam wieder im Niveau. Vor allem der letzte Satz sorgte für Kopfschütteln. Nun folgt eine richtungsweisende Partie beim USC Münster.

Vor einem bundesweiten Publikum zeigte Frauenvolleyball-Bundesligist SC Potsdam am Mittwochabend seine zwei Gesichter. Zunächst war es beim live vom Fernsehsender Sport1 übertragenen Auswärtsmatch gegen den Dresdner SC das attraktive. Im ersten Satz nutzten die SCP-Damen ihr Potenzial, spielten stark und machten deutlich, warum sie bislang die einzigen sind, die Tabellenführer Dresden während der aktuellen Bundesligasaison bezwingen konnten. Doch danach wandelte sich das Antlitz. Es wurde immer unansehnlicher, sodass wiederum klar wurde, warum Potsdam dann doch bisher auch nur auf vier Saisonsiege kommt.

Mit 1:3 (25:22, 19:25, 20:25, 11:25) unterlag das Brandenburger Team in Sachsen und steht laut Sportdirektor Toni Rieger nun vor einer richtungsweisenden Partie. Am Sonntag wird beim USC Münster aufgeschlagen (Beginn: 14.30 Uhr). „Wenn wir da nicht gewinnen, brauchen wir uns erst einmal nicht damit beschäftigen, in der Tabelle nach oben zu kommen“, sagt Rieger. Der SCP ist momentan Achter – zum Hauptrundenabschluss würde dieser Rang gerade so noch das Playoff-Ticket bringen. Druck von hinten gibt es wenig, der Vorsprung auf Suhl beträgt sieben Punkte, aber ist es eben der eigene Anspruch, deutlich weiter vorne zu stehen als derzeit. Zum Siebtplatzierten Vilsbiburg fehlen vier Zähler, Sonntagskonkurrent Münster ist als Sechster bereits acht Zähler entfernt. „Das sind Tabellenbereiche, in denen wir uns eigentlich allemal sehen“, meint Toni Rieger. „Dafür muss jedoch die entsprechende Leistung abgerufen werden. Das schaffen wir nur phasenweise.“

Kritik an Einstellung des Teams

Exemplarisch dient das vorgestrige Match. „In Dresden herrschten bei uns riesige Niveauunterschiede.“ Erst top, dann flopp. „Das waren zwei komplett andere Welten“, analysiert der Sportdirektor und ärgert sich vor allem maßlos über den letzten Satz. Mit 14 Punkten Differenz wurde dieser abgegeben. „So etwas darf einfach nicht sein. Das ist eine Frage der Einstellung. Nicht mal die einfachsten Dinge haben wegen mangelnder Konzentration funktioniert.“

Lediglich einen schlechteren Durchgang hat der SCP diese Saison gespielt: Zwischen den Feiertagen wurden in Vilsbiburg sogar nur acht eigene Punkte erzielt. Danach nahmen Toni Rieger und Cheftrainer Davide Carli das Team mit deutlichen Worten in die Pflicht. Das schien Wirkung gezeigt zu haben, wie die verbesserten Auftritte beim 2:3 gegen Aachen und 3:0 gegen Berlin vermuten ließen. „Der vierte Satz in Dresden war wieder ein klarer Rückschritt. Da habe ich keinen Willen gesehen. Der ist aber die Basis“, hadert Rieger. Er fordert nun wieder einen Rück-Rückschritt zum kämpferischen Gesicht der Mannschaft. 

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