zum Hauptinhalt
Hünen im Doppelpack. Christian Schwarz (l.) misst 1,95 Meter, Daniel Deutsch ist sogar noch einen Zentimeter größer.
©  Gutsche

Auftakt beim VfL Potsdam: Ein Plus an physischer Präsenz

Der VfL Potsdam ist in die Vorbereitung auf die neuen Saison der 3. Handball-Liga gestartet. Mit dabei sind nun zwei hochgewachsene und kräftige Neuzugänge.

Hatte etwas von Shopping, dieser Trainingsauftakt beim VfL Potsdam am Dienstagabend. In einer Ecke der MBS-Arena türmten sich Schuhkartons der Firma Salming, die bereits in der vergangenen Saison Partner für die Besohlung des Handball-Drittligisten war und ab sofort sogar kompletter Bekleidungsausstatter des Teams ist. Vor der ersten offiziellen Übungseinheit des neuen Spieljahres konnten die VfLer nun zugreifen und sich ein Paar Schuhe in den zumeist markant grellen Farben aussuchen.

„Gib mir mal bitte die 48 2/3“, sagte Christian Schwarz und bekam die zwei Riesentreter hinübergereicht. Der Kreisläufer ist einer von zwei externen Neuzugängen, die an die Havel gewechselt sind. Schwarz, 27 Jahre alt und zuvor in Diensten des Zweitligisten Bad Schwartau, lebt aber nicht nur auf großem Fuß. Überhaupt ist der 1,95-Meter-Mann ein Kerl wie ein Baum. Wie viel er wiege? Da lachte er nur herzhaft und sagte süffisant: „Hier ist keiner schwerer als ich.“ In die Kategorie Ü100 Kilo gehört er mit Sicherheit.

„Wir waren in den zurückliegenden Jahren eine eher kleine Mannschaft. Christian und Daniel werden unserem Spiel jetzt mehr Körperlichkeit geben“, glaubt VfL-Trainer Jens Deffke, dessen zweite Neuverpflichtung – Daniel Deutsch – nämlich ebenfalls große physische Präsenz anzubieten hat. 1,96 Meter misst der 33-jährige Rückraumspieler, der vergangene Saison mit HF Springe den Zweitliga-Aufstieg feiern durfte. „Zwölf Jahre lang habe ich im Großraum Hannover gespielt und wollte die Chance nutzen, mal etwas anderes zu sehen“, erzählte der Sportstudent. Das Angebot aus Potsdam kam ihm da sehr gelegen. „Hier wird sehr engagiert und professionell gearbeitet. Die Bedingungen stimmen. Allein die Halle hat Zweitliganiveau“, sagte er und ließ seinen Blick einmal quer durch die moderne Arena im Luftschiffhafen schweifen.

Dem Ambiente entsprechend soll dort auch in naher Zukunft wieder der dazu passende Handball gezeigt werden. Dass die Potsdamer zurück ins deutsche Unterhaus wollen, in dem sie bereits vier Jahre lang vertreten waren, daraus machen sie kein Geheimnis. In der anstehenden Saison solle für dieses Vorhaben das „Fundament gelegt werden, um im Jahr danach richtig angreifen zu können“, verkündete Vereinspräsident Norbert Ahrend. Ähnlich formulierte es Alexander Haase. Der Sportliche Leiter wolle von der Mannschaft nun zunächst einen deutlichen Entwicklungsschritt nach vorne sehen. Wenn das klappt, könne man sich für 2016/17 eine „ganz, ganz realistische Aufstiegschance“ erarbeiten.

Als deutlich verbessert im Vergleich zum Vorjahr schätzt Haase den aktuellen Kader ein: Zum einen hinsichtlich des „Spirits“ im Kollektiv, zum anderen in Bezug auf die sportliche Qualität – womit er allerdings nicht nur die Verstärkung durch die beiden Hünen Schwarz und Deutsch meint, sondern auch die aus den eigenen Reihen. „Die Jungs sollen richtig Druck auf die Älteren ausüben“, sagte Haase über die jungen Akteure, die zu den Männern hochgezogen wurden. Gemeint sind die im Vorjahr noch bei der A-Jugend eingesetzten Robert Schütz und Yannik Münchberger sowie der vom Kooperationspartner aus Werder zurückgekehrte Caspar Jacques. Obendrein wird A-Jugend-Keeper Paul Twarz vor allem ins Trainingsgeschehen als dritter Männer-Torwart eingebunden.

Beim Saisonauftakt am vergangenen Dienstag stellte sich aber ein anderer zwischen die Pfosten: Christian Schwarz. Er agierte beim spaßigen Fußballkick als Koloss auf der Torlinie.

Zur Startseite