AOK-Landespokal 2018/19: Dreimal dickes B
Die Babelsberger Fußballteams präsentierten sich gut in der ersten Runde des AOK-Landespokals 2018/19. Während der FSV 74 und Fortuna als Außenseiter nur knapp scheiterten, setzte der favorisierte SVB setzt seine Lust aufs Toreschießen fort.
Giftige 74-er gegen Rathenow
Ingo Kahlisch sparte sich den Halbzeitgang in die Kabine. Nicht weil es vergleichsweise zu anderen Fußballplätzen beim FSV Babelsberg 74 ein langer Weg ist, um hinter verschlossenen Türen die erste Halbzeit auszuwerten. Der Trainer von Optik Rathenow hatte seinen Spielern schlichtweg wenig zu sagen. Als „arrogant“ und „lässig“ tadelte er den Auftritt seiner Regionalliga-Kicker beim Babelsberger Landesligisten an der Breitscheid-Straße in der ersten Runde des AOK-Landespokals.
1:1 stand es nach 45 Minuten, bei dem Kahlisch hörbar laut über die Einstellung seiner Elf schimpfte, die mehr Engagement in Diskussionen mit Zuschauern und dem Schiedsrichter steckten als in spielerische Akzente. „Ich will ins Pokalfinale mit euch“, verriet Kahlisch am Ende seiner Pausenkritik sein Saisonziel. Am Ende meisterten seine Schützlinge mit einem mühevollen 3:1-Sieg diese erste Pokal-Aufgabe. Es war weniger das Resultat einer überzeugenden Leistungssteigerung des Viertligisten in der zweiten Halbzeit, sondern den nachlassenden Kräften der 74-er geschuldet, dass sich der Favorit letztlich durchsetzte. Zunächst hatte der FSV die Kahlisch-Elf mit der frühen Führung geschockt. Nach vier Minuten köpfte Oliver Seidel eine tolle Flanke von Maximilian Hoffmann auf den langen Pfosten ins Tor und hätte zwei Minuten später in ähnlicher Situation gar auf 2:0 erhöhen können. Dem Matchplan von FSV-Trainer Jan Kähne kam die Führung sehr entgegen: Die Babelsberger standen tief, ärgerten den Gegner immer wieder mit Störmanövern, sodass dieser kaum zu einem schnellen Spielaufbau kam. Und bei Balleroberung versuchten die Gastgeber, über wenige Stationen schnell nach vorn zu spielen. Das gelang allerdings nicht oft. Für viel Torgefahr sorgte Optik zunächst auch nicht. Quer- und Rückpässe erzeugten keine Bedrohung – und wenn die Rathenower sich vor das gegnerische Tor gespielt hatten, fehlte der Abschluss. Als in der 20. Minute die 74-Viererkette vergeblich auf Abseits reklamierte, war Caner Özcin einmal freigespielt und konnte ausgleichen.
Mit einem Doppelschlag in der 55. und 60. Minute durch Hasan Akcakaya und Özcin buchte Optik schließlich die zweite Runde – verdient, aber wenig überzeugend. FSV-Trainer Kähne zollte seiner Mannschaft nach dem Schlusspfiff Respekt. „Wir haben gut verteidigt, waren immer giftig und hatten durchaus einige offensive Überfälle“, resümierte er. „Die eigentliche Leistung aber war, dass wir nach dem 1:3 nicht auseinandergefallen sind“, lobte er. Die Mannschaft sei intakt und auf den Saisonstart am kommenden Freitag daheim gegen den FC Hennigsdorf vorbereitet. „Da werden wir gewinnen“, prognostizierte Kähne.
Nulldrei souverän in Pritzwalk
Souverän erledigt hat hingegen Regionalligist SV Babelsberg 03 seine Pflichtaufgabe gegen den Pritzwalker FHV. Beim Landesligisten gewann die Mannschaft von Trainer Almedin Civa mit 8:1 (2:0). Und anders als Kahlisch war Civa mit der Einstellung seiner Spieler sehr zufrieden. „Vorbildlich, zu keinem Zeitpunkt überheblich“, attestierte der 45-Jährige seinen Akteuren. Lediglich vier Kicker seiner bisherigen Start-Elf schickte Civa auf den Platz, ansonsten absolvierten Spieler mit bislang weniger Einsätzen einen Praxistest. „Ich vertraue den Jungs“, hatte Civa zuvor gemeint – und er wurde nicht enttäuscht. Als vierfacher Torschütze markierte Ahmet Sagat ein Achtungszeichen. Er habe bei einem solchen Ergebnis wenig zu kritisieren, so Civa. Alle Spieler sollen selbstkritisch schauen, wo sie sich verbessern kann und ob sie in einem Spiel, in dem sie viel probieren können, mutig genug waren.
Fortunas ungekrönte Aufholjagd
Eine Pokal-Überraschung knapp verpasst hat Fortuna Babelsberg. Der Landesliga-Aufsteiger unterlag dem Oberliga-Vertreter SV Altlüdersdorf erst im Elfmeterschießen. 0:3 lag die Stern-Elf bereits zurück, ehe Felix Thoß (57.), Dennis Weber (73.) und Maximilian Schmidt in der zweiten Minute der Nachspielzeit mit ihren Toren für eine turbulente Aufholjagd sorgten und den Favoriten in die Verlängerung zwangen. Die zusätzlichen 30 Minuten blieben torlos, sodass über den Einzug in die nächste Runde per Elfmeterschießen entschieden wurde, bei dem Altlüdersdorf einen treffsicheren Schützen mehr hatte.
Mit einem 2:0-Erfolg beim SV Zehdenick kam der RSV Eintracht 1949 weiter, während Brandenburgligist Werderaner FC beim eine Klasse tiefer spielenden TSV Chemie Premnitz mit 1:3 ausgeschieden ist. Landesklasse-Neuling Eintracht Glindow verlor 0:2 gegen den in die Brandenburgliga aufgestiegenen BSC Preußen Blankenfelde-Mahlow.
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