"Schule am Schloss" wird erst später fertig: Diskussionen mit Land verzögern Baustart
Eigentlich war die Eröffnung für Mitte 2023 geplant: Nun wird die sechszügige Gesamtschule an der Pappelallee/Reiherweg erst später fertig - ihre künftigen Grundstücksgrenzen konkurrieren mit einem Bau des Landes.
Bornstedt - Die Planungen für die sechszügige Gesamtschule im Bereich Pappelallee/Reiherweg erweisen sich schwieriger als gedacht, weswegen das für bis zu 900 Schüler ausgelegte Gebäude nun erst später errichtet werden kann. Damit ist der für Mitte 2023 geplante Eröffnungstermin nicht mehr zu halten, wird die bereits als Provisorium eröffnete Schule „Am Schloss“ noch länger ohne festen Sitz existieren. Das bestätigte ein Rathaussprecher den PNN am Mittwoch auf Anfrage. Derzeit gehe man von 2024 aus, dies sei auch so gegenüber der Kommunalpolitik kommuniziert.
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Die Probleme öffentlich gemacht hat das Baudezernat jetzt auf Anfrage der Linke-Stadtverordneten Tina Lange. So habe man die „notwendigen Verhandlungen“ zur Übertragung von Flächen des Landes Brandenburg an die Stadt bislang nicht abschließen können, erklärte die Bauverwaltung.
Platz vor Ort ist beengt
Der Grund sind demnach die Pläne des Landes für ein zweites Justizzentrum in dem Bereich (PNN berichteten) – so stünden die Grundstücksgrenzen zur Schule noch nicht fest, erklärt das Baudezernat und verweist auf die „realtiv beengten“ Verhältnisse vor Ort.
Ferner müssten eben „denkmalschutz- und naturschutzrechtliche Anforderungen“ beachtet werden, es geht um die nahen Welterbe-Gebiete der Schlösserstiftung. Auch vor diesem Hintergrund befinde sich der Entwurf für den nötigen Bebauungsplan vor Ort noch im Entwurfsstadium. Zumindest solle aber in diesem Jahr noch ein Architekturwettbewerb für das Schulgebäude an sich gestartet werden – was das Land Brandenburg wiederum auch für sein Justizzentrum plant, in dem unter anderem die Arbeits- und Sozialgerichte unterkommen sollen.
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Übergangsquartier an der Esplanade
Der Stadtsprecher sagte auf Anfrage, man prüfe, inwieweit sich aus der „Abstimmung einiger planungsrechtlicher Details“ zu dem neuen Justizzentrum nun „Auswirkungen für die Umsetzung des Schulneubaus ergeben“.
Die Schule war im August 2019 eröffnet worden, in einem Übergangsquartier in der Straße an der Esplanade. Dieses Provisorium muss nun länger bezogen bleiben. Seit Jahren schon hinkt die Schulplanung der Stadt mal mehr oder weniger stark den wachsenden Schülerzahlen hinterher, weswegen schon zahlreiche Interimsstandorte notwendig waren – die jeweils Extrakosten verursachen. Angesichts der neuerlichen Verschiebung forderte die Stadtverordnete Lange, es dürfe keine weitere Verzögerung geben. Zudem müsse dem schützenswerten Baumbestand im Umfeld „viel mehr Bedeutung zugemessen werden“.