Kommentar zu nicht verwendbaren Schulcomputern: Digitalisierung Potsdams bisher nur auf dem Papier
Potsdam will eine innovative Stadt sein und stattete 15 Schulen mit modernen Computern aus. Doch genutzt werden können diese nicht. Das ist ärgerlich für die Schulen - und die Stadt. Ein Kommentar.
Potsdam - Eigentlich hat es Potsdams Stadtverwaltung auf dem Papier schon begriffen: Man will eine innovative Stadt sein, hieß es schon im vor zwei Jahren beschlossenen Leitbild. Und: „Der fruchtbare Umgang mit dem digitalen Wandel erfordert eine moderne IT-Infrastruktur.“ Daher kaufte man auch neue Rechnertechnik für die Schulen. So weit, so löblich.
Doch nun ist die Technik da und viele Schulen können die neuen Rechner nicht anschließen, weil in der Ausschreibung nicht daran gedacht wurde, gleich die Installation mitzubestellen und nun auch noch im Rathaus das nötige Fachpersonal fehlt. So bleiben viele neue Rechner bis zum Sommer noch ausgeschaltet.
Schuberts Rathaus-Aufstockung ist nötig
Die Posse zeigt erneut, wie nötig die von Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) geplante Aufstockung des überlasteten Rathauspersonals ist – zumal mehrere Führungskräfte fehlen, gerade im wichtigen Zukunftsbereich Digitalisierung. Mit solchen Fachkräften werden folgenreiche Fehler wie jetzt natürlich nie ganz ausgeschlossen sein – aber zumindest könnten sie unwahrscheinlicher werden. Denn ärgerlich für die betroffenen Schulen ist das Ganze allemal.
Und schließlich soll die digitale Versorgung überall in der Stadt „auf einem zukunftsweisenden technischen Stand“ sein, wie es so schön im Leitbild heißt. Derzeit nur auf dem Papier.