Kommentar über fehlende Mittel für neue Trams: Die Tatra-Bahnen sind nur eine Notlösung
Die Tatra-Trams werden dringend benötigt und sollen noch einige Jahre durch Potsdam fahren. Doch eigentlich sollten barrierefreie Niederflurbahnen Standard sein, gerade in einer wachsenden Stadt. Ein Kommentar.
Potsdam - Eigentlich ist es ein erfreulicher Anlass: Potsdam bekommt die erste modernisierte Tatra-Tram zurück aus der Werkstatt in Prag. Die kantigen Waggons aus tschechischer Fabrikation werden dringend gebraucht, denn Potsdams Straßenbahnen müssen immer mehr Potsdamer und Gäste transportieren. Wer regelmäßig Tram fährt, weiß, wie voll es darin werden kann. Da sind die Tatras mit ihren 35 Sitz- und 53 Stehplätzen eine große Hilfe in den nächsten Jahren.
Doch die Sache zeigt auch, wie eng die Grenzen sind. Die Modernisierung der Tatras ist tatsächlich nur eine Notlösung, weil sich weder Verkehrsbetrieb noch Stadt die Anschaffung moderner, barrierefreier Niederflurtrams leisten konnte – die eigentlich Standard sein sollten. Zwar haben die Stadtverordneten Mittel für den Ausbau des Streckennetzes und die Verlängerung einiger Combino-Trams bereitgestellt, doch mehr geht in den nächsten Jahren nicht. Unterdessen wächst die Bevölkerungszahl anscheinend ungebremst weiter. Und diese Menschen müssen sich in der Stadt bewegen können. Ohne die Hilfe des Landes können wachsende Städte die nötigen Investitionen aber nicht aufbringen. Das wird immer deutlicher.
Und was meinen Sie? Schreiben Sie uns an leserpost@pnn.de.
Marco Zschieck
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